Duisburg. Die Deutsche Post hat in Asterlagen rechtzeitig vor dem Weihnachts-Ansturm zwei moderne Sortiermaschinen für Großbriefe angeschafft. Diese sind leistungsstärker, umweltschonender und eine Verbesserung für die Ohren der Mitarbeiter.
In den Wochen vor Weihnachten brummt traditionell überall das Geschäft – so auch im Briefzentrum der Deutschen Post im Gewerbegebiet Asterlagen. Um dort die Massen von bis zu drei Millionen (!) Sendungen täglich nun noch zügiger als bisher verarbeiten zu können, stehen seit Anfang November zwei neue Sortiermaschinen für Großbriefe bereit. Von diesen laufen hier bis zu 300.000 in 24 Stunden auf.
Neun Millionen Euro steckte das Unternehmen dafür in seinen Standort Duisburg. Und nach Meinung der Verantwortlichen ist dies eine mehr als lohnende Investition.
„Die vorherige Technik war nicht mehr auf dem neuesten Stand“, erklärte der neue Niederlassungsleiter Rainer Ludwigs gestern beim Gang durch die 300 Meter lange Halle, die sich am Ende des Wendehammers an der Dr.-Alfred-Herrhausen-Allee gen Himmel erhebt. Die zwei neuen Maschinen haben eine Sortierkapazität von addiert 88 000 Großbriefen pro Stunde.
25 Prozent weniger Energie
Die drei vorherigen, älteren Modelle schafften im vergleichbaren Zeitraum zusammen 27.000. „Zudem verbrauchen die neuen Maschinen 25 Prozent weniger Energie und der Geräuschpegel für die Mitarbeiter konnte erheblich gesenkt werden“, zählt der zuständige Post-Pressesprecher Rainer Ernzer weitere Vorteile auf.
Und noch etwas vollbringt die neue Technik: Denn künftig werden die Briefe schon in der Maschine gestempelt – ein Arbeitsgang, der zuvor stets noch von Menschenhand erledigt werden musste. Damit ist die Modernisierung des Duisburger Maschinenparks einen weiteren Schritt vorangekommen. Bereits im vorigen Jahr wurden dort sechs neue Videocodier- und Anschriftenlese-Maschinen für die Briefe in Standradgröße installiert. Nun folgten also die neuen Anlagen für die Großbriefe.
„Wir waren aber nicht die ersten in Deutschland, die diese Technik erhalten haben“, erzählt der für das Sortierzentrum zuständige Abteilungsleiter Georg Schikowski. Das sei deshalb von Vorteil gewesen, da in anderen Briefzentren zu Beginn die bei neuer Technik üblichen Kinderkrankheiten aufgetreten seien. „Bei uns läuft hingegen bislang alles problemlos“, sagt der 47-jährige Schikowski und schiebt mit einer Portion Zuversicht in der Stimme hinterher: „Hoffentlich bleibt das auch so.“
Denn nun stehen die Kalenderwochen 50 und 51 bevor. Und das seien erfahrungsgemäß die mit Abstand arbeitsreichsten des gesamten Jahres, so Schikowski. Die Zahl der Standardbriefe, der Werbepost, der Großbriefe, aber auch der Pakete explodiert vor dem Weihnachtsfest geradezu. Deshalb wurde für alle der rund 600 Mitarbeiter des Briefzentrums in Asterlagen (rund 70% davon sind Frauen) in dieser Phase eine Urlaubssperre verhängt. „Für unsere Beschäftigten ist das etwas ganz Normales“, so Niederlassungsleiter Ludwigs.
Zurück zur Tradition: Karten in Handschrift
Ist in Zeiten einer immer schreibfauler werdenden Gesellschaft eigentlich Weihnachts-Post noch etwas Zeitgemäßes? „Aber sicher“, stellt Pressesprecher Ernzer klar. „Wir haben nach Jahren mit rückläufigen Zahlen nun beobachtet, dass wieder mehr Menschen auf die traditionelle Variante mit einer von Hand geschriebenen Karte als Weihnachtsgruß setzen.“ Das würden gerade Geschäftskunden als deutlicher persönlichere Geste empfinden als die einst in Mode gekommen elektronisch übermittelten Rundschreiben per Mail oder SMS.
Ein Versprechen gilt es für die Post natürlich auch noch zu halten – nämlich, dass Standard-Sendungen bereits am nächsten Tag ihren Adressaten erreichen. „In 95 Prozent der Fälle schaffen wir das“, sagt Pressesprecher Ernzer. Und das auch vor Weihnachten.