Als „Straftaten gegen das Leben” werden sprachlich nüchtern 21 Fälle in der Kriminalstatistik 2008 erfasst, bei denen Menschen durch andere ums Leben kamen oder ihnen nach dem Leben getrachtet wurde: Sieben Mordfälle, drei Totschlagshandlungen und zwei fahrlässige Tötungen wurden aufgeklärt.

30 Tatverdächtige wurden dabei ermittelt, darunter ein Heranwachsender. 18 Menschen wurden Opfer, darunter ein Jugendlicher und zwei Heranwachsende. In dieser Statistik ist, wie schon kurz berichtet, auch der Mord an den sechs Italienern aus dem Jahr 2007 erfasst.

„Die Entwicklung in diesem Bereich kann nicht als Prognose für kommende Jahre betrachtet werden”, heißt es einleitend zu diesem Teil der Statistik. Folgende Mordfälle und versuchte Morde gab es 2008:

Im Duisburger Norden verstarb nach einer Brandstiftung eine junge Frau. Ein Nachbar hatte Feuer gelegt.

Im Duisburger Süden wurde eine Betreuerin eines Asylbewerberheims von einem Bewohner ermordet.

Von einer Brücke an der A 3 wurde ein Holzbalken auf die Autobahn geworfen. Der Prozess wird gerade verhandelt.

Eine 70-jährige Rentnerin wurde von einem Bekannten erstochen und erst nach mehreren Tagen gefunden.

Ein Schwarzafrikaner wurde im Etap-Hotel in der Stadtmitte ermordet. Der mutmaßliche Täter setzte sich in die Türkei ab.

Im Duisburger Westen wurde eine Rentnerin erdrosselt. Der spielsüchtige Tatverdächtige wurde in einer Spielhalle in Schwerin festgenommen.

Eine Prostituierte lockte einen Freier zum Lohheide-See nach Baerl, wo zwei Männer versuchten, ihn auszurauben und ihn mit Totschläger und Messer attackierten. Das Trio wurde festgenommen.

Als ein Mann auf ein Internet-Angebot reagierte und mit 18 000 Euro nach Duisburg kam, wurde er bei der Kaufabwicklung misstrauisch. Beim Fluchtversuch wurde er angeschossen. Der mutmaßliche Täter wurde ermittelt.

In einem weiteren Fall ermittelte die Polizei wegen versuchten Mordes, gibt jedoch keine weiteren Details bekannt.

Wegen Totschlags und versuchtem Totschlag ermittelte die Kriminalpolizei in acht weiteren Fällen. Spektakulär waren dabei die Schießerei in einer Gaststätte am Hauptbahnhof sowie der Selbstmordversuch einer Frau, die mit ihrer Mutter im Auto in den Toeppersee gefahren war. Während die Tochter reanimiert werden konnte, kam damals für die Mutter jede Hilfe zu spät. Taucher hatten die Frauen aus etwa acht Meter Tiefe aus dem Wagen geholt. Rettungsversuche von Zeugen und Polizisten waren zuvor gescheitert.

Wegen fahrlässiger Tötung ermittelte die Polizei in zwei Fällen: In einem Mehrfamilienhaus verstarb ein Bewohner durch eine defekte Gastherme, bei Reparaturarbeiten an einem Bagger wurde ein Mann so schwer verletzt, dass er wenig später verstarb.

Bei insgesamt 1105 Todesermittlungen wurden 136 Obduktionen angeordnet. In 914 Fällen führten die Ermittlungen zur Feststellung eines natürlichen Todes. In 82 Fällen (2007: 40 Fälle) lag Selbstmord vor, fünf Wasserleichen wurden in Duisburg gefunden. Fünf Betriebsunfälle, 36 Hausunfälle und 14 weitere Unfälle endeten tödlich.

In insgesamt 16 Fällen wurden Amokverdachtslagen bekannt und mit einem hohen Arbeitsaufwand bearbeitet.