Duisburg/Dinslaken.

Der Verwaltungsrat der Sparkasse Duisburg hat am Freitag den 51-jährigen Ulrich Schneidewind zum Mitglied des Vorstandes der Sparkasse bestellt. Zuletzt war Schneidewind Sparkassen-Vorstandsvorsitzender in Dinslaken.

Am 1. Juli 2012 tritt der parteilose Schneidewind die Nachfolge von Claus-Robert Witte an, der nach 21 Sparkassen-Jahren in den Ruhestand tritt. Schneidewind wurde in allen Gremien einstimmig gewählt. Er blickt auf mittlerweile 36 Dienstjahre in der Sparkassenorganisation zurück. Bereits seit 14 Jahren ist Ulrich Schneidewind Vorstandsmitglied der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe, davon zehn Jahre als Vorstandsvorsitzender. Der gebürtige Recklinghäuser wird im Vorstand der Sparkasse Duisburg das Privatkundengeschäft, das Marketing und das Private Banking verantworten. In weiten Teilen entspricht dies seinem Tätigkeitsfeld bei der Sparkasse Dinslaken. Der 51-jährige ist verheiratet und Vater von drei Söhnen.

Mit Ulrich Schneidewind holt sich die Duisburger Sparkasse einen erfahrenen Banker ins Haus. „Ausgeguckt“ hatte Sparkassenvorstandschef Hans-Werner Tomalak den künftigen Kollegen. Ab dem Sommer besteht der Vorstand dann aus Hans-Werner Tomalak, Joachim Bonn (stv. Vorsitzender), Uwe Haddenhorst und Ulrich Schneidewind.

Ungeschriebenes Gesetz ist, dass sich SPD und CDU das Vorschlagsrecht für je zwei Vorstände zugestehen. Der parteilose Schneidewind zieht auf CDU-Ticket in die Sparkassen-Spitze ein. Die Rathaus-Machtverhältnisse spiegeln sich in der Besetzung des Vorstandsvorsitzenden wieder. Lange war das ein SPD-Amt, nun steht mit Tomalak ein CDU-Mann an der Spitze.

Nach WAZ-Informationen auch Beschlüsse zu Vorstandsgehältern

Ulrich Schneidewind, Mitglied im Vorstand der Sparkasse Duisburg
Ulrich Schneidewind, Mitglied im Vorstand der Sparkasse Duisburg © NRZ

Im Vorfeld von Schneidewinds Wahl wurde thematisiert, dass die Sparkasse dort mit einer überdurchschnittlich hohen Kreditquote einen Geschäftskurs fährt, der wegen der aktuellen Finanzkrise derzeit einer Umstrukturierung bedarf, so dass der Sparkassenverband ihn gerne zunächst in Dinslaken weiter an der Spitze gesehen hätte.

WAZ-Information zufolge sollen die Sparkassen-Gremien auch Beschlüsse zu den Vorstandsgehältern und Altersvorsorgeregelungen getroffen haben. Von deutlichen Erhöhungen ist die Rede – bedingt möglicherweise durch die bisherigen Bezüge des Dinslakener Chefs. Eine Rolle soll auch der Gehalts-Abstand zwischen Vorsitzenden und Vorstandskollegen gespielt haben. Doch Sparkasse wie Verwaltungsrat schweigen sich dazu komplett aus. Das kann sich ändern: Ab dem Geschäftsbericht 2011 sollen die Chef-Gehälter individualisiert transparent aufgeführt werden, wie es bei zahlreichen Sparkassen schon üblich ist.