Duisburg. .
Der Mann, der seine Ex-Freundin am 25. März am Böninger Park in der Öffentlichkeit mit einem Messer am Hals verletzt hatte, wurde am Freitag zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er wird in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung untergebracht.
Mit einer Verurteilung zu fünf Jahren Haft wegen gefährlicher Körperverletzung endete am Freitag vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz das Verfahren gegen einen 38-jährigen Neuenkamper. Am 25. März hatte er an der Karl-Jarres-Straße am Böninger Park in Hochfeld seine 34-jährige ehemalige Lebensgefährtin mit einem Messer am Hals verletzt.
Die ursprüngliche Anklage hatte auf versuchten Totschlag gelautet. Doch eine Tötungsabsicht hatte das Schwurgericht am Ende des fünftägigen Verfahrens nicht feststellen können. Der Angeklagte habe einmal zugestochen und sei dann mit den Worten „Du kannst ja jetzt die Polizei rufen“ entschwunden. Das Gericht sah diesen Tatablauf als Indiz dafür, dass der Angeklagte nicht damit rechnete, seine Ex-Freundin, die die Beziehung zu ihm kurz zuvor beendet hatte, tödlich verletzt zu haben.
Ex-Freundin verletzt
Mit dem Urteil ordnete die Kammer die Unterbringung des Mannes in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung an. Ein Gutachter hatte bei dem 38-Jährigen eine schwere Persönlichkeitsstörung festgestellt. Der von Minderwertigkeitskomplexen getriebene Mann suche Selbstbestätigung in der Beziehung zu Frauen, sei aber mit den von ihm angestrebten festen Bindungen überfordert. Die dadurch aufgestaute Wut könne sich jederzeit in einer Straftat entladen.
Als strafmildernd wertete das Gericht die eingeschränkte Schuldfähigkeit des zum Tatzeitpunkt obendrein erheblich alkoholisierten Täters und dessen Geständnis. Nachteilig wirkte sich bei der Strafzumessung das Vorstrafenregister des Angeklagten aus, das bereits einschlägige Taten und einen mehrjährigen Gefängnisaufenthalt aufwies.
Ebenso strafschärfend wertete die Kammer die erhebliche Verletzung des Opfers: Die Frau wird bis an ihr Lebensende durch eine Narbe am Hals entstellt sein und leidet bis heute unter den psychischen Folgen der überraschenden Attacke, die am helllichten Tage in der Öffentlichkeit stattfand.