Duisburg. .

Der Senat der Universität Duisburg-Essen hat sich in die Debatte um die geplante Schließung der Kommunikationswissenschaften (Kowi) eingeschaltet. In seiner Sitzung am vergangenen Freitag kritisierte das Gremium, das in erster Linie Empfehlungen ausspricht, die Verfahrensweise des Rektorats.

Dieses hatte die Stilllegung des Essener Instituts in die Öffentlichkeit getragen, ohne den Senat wie sonst üblich miteinzubeziehen. Bis zu dessen nächster Sitzung am 7. Oktober ist der Schließungsbeschluss vorläufig ausgesetzt.

Empfehlung an den Senat

Vertreter der Fakultät und des Rektorats sowie eine Studentin hatten dem Senat die Argumente beider Seiten vorgetragen. Zwei Kommissionen nehmen sich des Sachverhalts nun an und sprechen eine Empfehlung an den Senat aus.

Die Essener Kommunikationswissenschaftler verbuchten den Eingriff des Senats als Teilerfolg im Kampf gegen die Schließung ihres Instituts. „Der Senat ist sehr verantwortungsbewusst und richtig mit dem Fall umgegangen“, lobte Kowi-Vertreter Hans-Walter Schmitz. Er interpretierte die Kritik an dem formalen Vorgehen des Rektorats als „Rüge“.

Rektor gab sich gesprächsbereit

Weniger drastisch formulierte Senatsvorsitz Thomas Spitzley die Entscheidung seines Gremiums: „Wir haben die Verfahrensweise des Rektorats missbilligt, das sich nicht so verhalten hat, wie es soll“, so Spitzley. „Ansonsten pflegen wir eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Rektorat.“

Uni-Rektor Ulrich Radtke gab sich gesprächsbereit. „Wir hatten bisher nur in erster Lesung entschieden, nicht endgültig. Es war immer vorgesehen, den Senat miteinzubeziehen“, sagte Radtke. Nun wird der Senat sein Mitwirkungsrecht zwar geltend machen können. Ob sich das letztendlich auf die Schließungspläne auswirkt, ist jedoch unklar.