Duisburg.
Die Stadt hat die Loveparade-Gedenkfeier so nicht genehmigen wollen. Warum der anschließende Brief des Stadtdirektors an Hannelore Kraft ein Rohrkrepierer war, warum trotz der Erklärungsversuche ein desaströser Eindruck bleibt. Ein Kommentar.
Der Schuss ging nach hinten los. Greulichs Brandbrief an Ministerpräsidentin Kraft geriet zum Rohrkrepierer, dessen Folgen der Duisburger Stadtdirektor nur mühsam mit Beteuerungen und Erklärungsversuchen auf einer eilends einberufenen Pressekonferenz am Montag zu lindern suchte.
Denn was blieb hängen, nachdem sein Brief an die Staatskanzlei bekannt wurde, was offenbar keineswegs etwa aus der Düsseldorfer Ecke erfolgte: Die Stadt – so der einhellige Tenor – kartet nach, platzierte die Ministerpräsidentin süffisant auf einem Bühnen-Schwarzbau und hinterließ den Eindruck, dass der Stadt die Loveparade-Trauerfeier ein Dorn im Auge war. Ein desaströser Eindruck in der Öffentlichkeit und ein erneuter Affront gegenüber den Angehörigen der Opfer der Loveparade. Ein erneuter Affront.
Dass Greulich gerade Letzteres nicht beabsichtigte, will man gerne glauben. Nicht von ungefähr beteuerte er dies auch ausdrücklich. Und es mag auch sein, dass sich der Stadtdirektor wie Bauordnungsmitarbeiter in der Tat im formalen Bauordnungsrecht missverstanden oder auch gedrängt fühlten. Dass sich Greulich seinen möglichen Frust von der Seele schrieb, ist aber eben erneutes und fatales Beispiel für die geistigen Mauern, die Sauerland, Greulich & Co um sich herum aufbauten. Sie sind es, die Uneinsichtigkeit zementieren. Man mauert sich ein.
Zur Trauerfeier beklagt die Stadt gegenüber dem Land nun zeitlichen Druck, Fehler, fehlende Absprachen. Solch kritische Worte hat man vor und nach der Loveparade-Katastrophe nicht gehört oder gelesen. Das eben ist das Problem.