Duisburg. .

Einschulung: Diese Woche werden 4394 I-dötzchen in Duisburg mit stolz geschwellter Brust ihren ersten Schultag begehen. Doch die Erstaustattung kann eine teure Angelegenheit, werden die für einige Familien schwer zu bewältigen ist. Ein Blick auf die Preise der angesagten Schulmaterialien zeigt: Einkommensschwachen Familien schlägt der Schulanfang wohl eher ein tiefes Loch in die Haushaltskasse. Betroffen sind dabei drei von zehn Kindern, die in Duisburg Sozialleistungen der öffentlichen Hand erhalten. Im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets wird einkommensschwachen Familien zwar seit diesem Jahr eine Summe von insgesamt 100 Euro für jedes Schulkind für den Schulbedarf eingeräumt (70 Euro jetzt, 30 Euro zum zweiten Halbjahr). Aber was ist davon zu stemmen?

Mehr Geld für den Schulsstart

Im statistischen Durchschnitt lassen sich Eltern den ersten Schultag ihrer Schützlinge immer mehr kosten: Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat ermittelt, dass Eltern 215 Euro für den Schulstart ihrer Kinder ausgeben, das sind 16 % mehr als im Vorjahr.

Kein Wunder, denn groß sind die Verlockungen, vielfältig das Markenangebot in Fachgeschäften oder Kaufhäusern. I-dötzchen-hohe Schultüten mit bunten Motiven wollen mit Schulbedarf, Spielzeug und Süßigkeiten gefüllt werden. Allerlei Zubehör wie Etuis oder Turnbeutel wünschen die Kinder am liebsten mit bunten Motiven – und zwar nicht irgendwelchen. „Bei Mädchen liegen in diesem Jahr Feen, bei Jungs eher Piraten im Trend“, berichtet eine Verkäuferin bei Karstadt. „Die Kinder haben durchaus ihren eigenen Kopf und wissen genau, was sie wollen.“ Und das sind oft Markenartikel. „Auch die Schulen geben ja zum Teil vor, welche Artikel gekauft werden müssen“, ergänzt eine Kollegin. Auf den Materiallisten stünde häufig, dass Wachsmalstifte oder Blöcke bestimmter Firmen gewünscht seien. Die haben ihren Preis.

Schulranzen von namenhaften Herstellern

Gerade Schulranzen von namhaften Herstellern schlagen ordentlich zu Buche: Ursula Domack, Verkäuferin bei Ledermoden Mos, weiß: „Das kann bis über 200 Euro gehen.“ Die Regale in dem Taschengeschäft sind leergefegt, das Geschäft boomt schon Monate vor dem Schulanfang.

Zusätzlich zum Geld aus dem Bildungspaket, gibt es auch Hilfe von anderer Seite, etwa von der Caritas: Mehrere spendenfinanzierte Schulmittelkammern helfen bei der Ausstattung der Schulkinder. Gegen eine geringe ­Eigenbeteiligung können Kinder – auch jetzt nach Schulbeginn, wo die Materiallisten ausgegeben werden – können Familien aus einem großen Sortiment an Schreibwaren und anderen Schulutensilien wählen. Schon in den Ferien erlebten die Ausgabestellen einen Ansturm. Wenn die Lehrer aber nun in den nächsten Tagen ihre Anschaffungswünsche an die Schüler weitergeben, wird erneut mit hohem Bedarf gerechnet.