Duisburg. .
An der Gesamtschule, an der eine Mitarbeiterin vor den Sommerferien vier Schüler mit Tuberkulose angesteckt hat, sind zwei weitere Schüler mit TBC infiziert. 77 Fünft- und Sechstklässler waren mit der infizierten Frau in Kontakt.
An der Lise-Meitner-Gesamtschule in Duisburg-Rheinhausen sind zwei weitere Schüler mit Tuberkulose (TBC) infiziert. Die Zahl der Betroffenen steigt damit auf sechs. Das haben weitere Tests ergeben. Zum Hintergrund: Vor den Sommerferien war bei einer Mitarbeiterin der Schule eine sogenannte offene und damit ansteckende Tuberkulose diagnostiziert worden. Vier Schüler, die Kontakt zu der Frau hatten, wurden positiv auf die Bakterien getestet.
Keine Ansteckungsgefahr
Wolfgang Büchel, zuständiger Abteilungsleiter beim Duisburger Gesundheitsamt, erklärt die Zusammenhänge: „Wir haben seit Mitte Juli Kenntnis von der Infektion an der Gesamtschule. Die Mitarbeiterin befindet sich in ärztlicher Behandlung. Zunächst hatten wir um die 70 Menschen ausgemacht, die mit ihr in Kontakt waren. Inzwischen ist die Zahl auf 77 gestiegen, allesamt Schüler aus den Klassen 5 bis 8. Alle wurden angerufen und angeschrieben.“ Während der noch laufenden Sommerferien seien die Schüler nach und nach aus dem Urlaub zurückgekehrt und seien dann getestet worden. Die beiden neu Infizierten werden jetzt ebenso mit Antibiotika behandelt wie die vier anderen Erkrankten auch.
Durch die Medikamente gesunden die Schüler relativ schnell, eine Ansteckungsgefahr geht von ihnen nicht aus. Die Krankheit ist laut Wolfgang Büchel bei den Betroffenen noch nicht ausgebrochen und ansteckend, wird dies durch die verschriebenen Medikamente auch nicht.
Wo hat sich die Lehrerin angesteckt?
Wie geht es jetzt weiter? „Wir machen Aufklärungsveranstaltungen in der Schule“, sagt Büchel. Nach Schulbeginn Mitte kommender Woche sollen dann auch Lehrer, weitere Schüler und auch das übrige Personal der Gesamtschule getestet werden. In der Regel reiche ein Bluttest, nach zehn bis zwölf Tagen würden Ergebnisse vorliegen. „Sollte ein Patient positiv getestet sein, ist eine Röntgenaufnahme der Lunge nötig“, weiß Büchel.
Das Gesundheitsamt versucht derzeit herauszufinden, wann und wo sich die Schul-Mitarbeiterin mit der Infektionskrankheit angesteckt hat. Eine schwierige Suche, die Frau habe keine Risikogebiete besucht und auch in ihrem direkten Umfeld gebe es keine Infizierten. Zudem kann die Ansteckung bereits lange zurückliegen. Bis zum Ausbruch der Krankheit können laut des Gesundheitsamtes viele Monate bis zu anderthalb Jahren vergehen.