Duisburg. . “Fassen Sie nichts an!“ lautete die gutgemeinte Empfehlung an die 20 Gäste, die jetzt bei “WAZ öffnet Pforten“ Thyssen-Krupp besuchten. Dabei staunten die Besucher vor allem über die Dimensionen der Produktion - tausende Tonnen Stahl.

Wer diese Pforte öffnen möchte, der verbrennt sich ganz schnell die Finger: Am Donnerstag brachte die Sommeraktion unsere Leser auf das Werksgelände von Thyssen-Krupp und damit ganz nah an die Hochöfen, ins Stahl- und Warmbandwalzwerk.

„Tun sie mir einen Gefallen: Fassen Sie nichts an! Auch dann nicht, wenn es so aussieht, als sei es kalt“, sagt Adalbert Zirkler. „Denn noch nach dem Kaltwalzen haben die Bleche eine Temperatur von ungefähr 120 Grad.“ Und heute nimmt der Rundgangs-Leiter seine Gruppe sogar mit zum Warmwalzen, wo am Ende der Produktionsstraße der Stahl auf den Rollen noch glüht. Vorsicht ist also geboten, aber im klimatisierten Besucherzentrum wirken solche Warnungen noch abstrakt.

Wenige hundert Meter weiter auf dem Gelände, nachdem der Bus mit den 20 Gästen um die erste Ecke gebogen ist, bekommen die Worte von Adalbert Zirkler nachdrücklich Gewicht. Ein „Torpedo“ fährt vorbei, der Bahnwagen ist schlicht nach seiner Form benannt. Beladen ist er mit flüssigem Roheisen – rund 300 Tonnen davon. Das erwähnt Zirkler ganz nebenbei, schließlich denkt man bei Thyssen-Krupp in anderen Dimensionen. „Da hinten liegen noch 145.000 Tonnen Erze im Mischbett. Innerhalb einer Woche sind die im Hochofen.“ Solche Zahlen fliegen der Besuchergruppe an diesem Tag noch mehrfach um die Ohren.

Düster ragt der Hochofen in den Himmel

Der Bus fährt weiter, vorbei an grünen, blauen und lilafarbenen Anlagen. Die neuen Gebäude auf dem Gelände hat man mit buntem Stahlblech verkleidet. Hochofen 1 nicht. Düster ragt er in den Himmel. Und mit jedem Schritt näher an den Koloss wächst der Respekt. „Wir haben Glück und sind bei einem Abstich dabei“, sagt Zirkler. Allerdings beobachtet aus sicherer Entfernung. Nur eine leichte Wärme weht um die Nase, während das Roheisen mit 1450 Grad aus dem Hochofen fließt.

Leser zu Gast bei TKS

Serie - Die WAZ oeffnet Tueren - 20 Leser besuchen das Werksgelaende von ThyssenKrupp in Duisburg-Bruckhausen, am Donnerstag den 18.08.2011. Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
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Serie - Die WAZ oeffnet Tueren - 20 Leser besuchen das Werksgelaende von ThyssenKrupp in Duisburg-Bruckhausen, am Donnerstag den 18.08.2011. Am Hochofen.Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
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Bei der nächsten Station der Werksbesichtigung sieht es schon anders aus: Es geht hinein ins Oxygenstahlwerk. Gerade wird das hellgelb leuchtende Roheisen in die Konverter gefüllt. Hier entfernt man die unerwünschten Begleitelemente. Es entsteht Rohstahl. Riesige Flammen schießen in die dunkle Halle hinein. Funken fliegen meterweit. Es wird immer heißer. Und schließlich schwebt an dicken Ketten, zum Greifen nah, die Pfanne an der Gruppe vorbei, in der gerade noch das flüssige Eisen war. Auch geleert ist sie noch 100 Tonnen schwer. „Nee, hier möchte ich ganz bestimmt nicht arbeiten“, sagt ein Mitfahrer, als er aus der Halle heraustritt und durchatmen kann. Doch es wird noch heißer.

Im Innern des Hochofens

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    „Wenn man niemanden auf dem Gelände sieht, ist alles in Ordnung“, erzählt Adalbert Zirkler während der Fahrt zum nächsten Punkt der Besichtigung. „Aber laufen die Leute hektisch durch die Gegend, dann haben wir mit Sicherheit eine Störung.“ Und tatsächlich: Aus dem Warmbandwerk kommt ein Arbeiter nach dem anderen. Zirkler zieht allein los, um sich zu erkundigen. „Glück gehabt, die Störung wurde gerade behoben.“ Also weiter, hinein in die rund 850 Meter lange Halle.

    Es zischt an allen Ecken und Enden, denn hier werden die glühenden Brammen, Blöcke von gegossenem Stahl, immer wieder mit einem harten Wasserstrahl vom Zunder befreit. „Der bildet sich beim Erkalten auf den Brammen, so können wir sie aber nicht weiterverarbeiten“, erklärt Zirkler. Am Anfang der Produktionsstraße rollen die Bänder noch langsam, allerdings unter lautem Getöse. Und wenn sich die Tore öffnen, damit eine neue Bramme auf die Anlage geschoben werden kann, schlägt die Hitze sogar durch die Scheiben der Besucherempore. Unten gehen Arbeiter vorbei, als würden sie durch eine laue Sommernacht spazieren. Reine Gewöhnungssache.

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    Schweiß auf der Stirn

    Je näher man dem fertigen Produkt kommt (den dicken Rollen Stahlblech), desto schneller arbeiten die Maschinen im Warmbandwerk. Die Brammen sind im letzten Drittel schon deutlich länger und dünner geworden, schließlich wickeln sie sich mit hoher Geschwindigkeit auf riesige Spulen. Keiner in der Gruppe, dem der Schweiß am Ende des Walzprozesses nicht auf der Stirn steht.

    Die Besucher drängen ins Freie. Ein kleiner Spaziergang in Richtung des neuen Hochofens steht noch an. In seinem Schatten breitet sich eine große grüne Wiese aus, ein paar bunte Blümchen stehen am Rand und die Sonne scheint vom blauen Himmel hinab. Die Erde hat uns wieder.