Duisburg..

Die Bibel lesen. Ganz und in einem durch. Das ist Plan und gleichzeitig Zweck des aktuell stattfindenden Bibelmarathons. Vier Tage lang lesen über 200 Freiwillige, darunter zwei Schulklassen, die neue Altarbibel der Salvatorkirche vor.

Am Sonntag wurde die neue Altarbibel feierlich in Dienst genommen und der zu diesem Anlass stattfindende Bibelmarathon gestartet:

„Wir dachten uns, wenn wir schon eine neue Altarbibel, mit aktueller Übersetzung haben, dann wollen wir sie auch einmal lesen“ sagt Pfarrer Peter Krogull. Der ursprüngliche Anstoß zum Bibelmarathon kommt von ihm. „Vor zehn Jahren habe ich mal einen miterlebt. Jetzt, da es einen guten Anlass gibt, wollte ich auch bei uns einen veranstalten“. Wiederholen wird man die Aktion nicht so schnell, so viele Leute koordiniert zu bekommen, sei mit sehr viel Aufwand verbunden, so Krogull. „Nicht zuletzt, weil alle sich auch intensiv mit ihrem Text beschäftigt haben“. Es soll nicht nur vorgelesen, sondern auch verstanden werden.

Die Bibel als „alte Dame“

Als der Marathon am Sonntag startet, wird auch der kleine Johann Friedrich Plätzer getauft und darf sich über ein großes Publikum freuen. Etwa 130 Menschen sind in der Kirche, das Mittelschiff ist voll. Die Atmosphäre ist entspannt, man freut sich auf die kommenden Tage. „Darf man einer alten Dame noch einen Marathon zumuten?“, fragt Superintendent Armin Schneider provokant von der Kanzel, gemeint ist die Bibel. „Dass ihr wirklich die Puste ausgehen wird, bezweifle ich“. Durch den Marathon könne sie zeigen, was in ihr stecke. „Sie kann Zu- oder Widerspruch hervorrufen“, so Schneider. Bei einem kleinen Umtrunk nach dem Gottesdienst wird noch ein Plausch gehalten, bevor es losgeht. Für einige Minuten lauschen alle Anwesenden schweigend den Glocken, erzählt Krogull.

Keine Gottesdienste

Bis Donnerstag cirka 15.15 bis 15.30 Uhr möchte man die Bibel komplett vorgelesen haben. „Alle lesen aus dem gleichen Buch. Es gibt keine musikalische Untermalung. Das hat alles etwas sehr puristisches“, so Krogull.

Während des Bibelmarathons werden keine Gottesdienste abgehalten. Auch Führungen sind nicht möglich. Der Leseplan steht bereits fest. „Jedoch ist jeder herzlich eingeladen, in die Salvatorkirche zu kommen und zuzuhören“, so Krogull. Und zwar Tag und Nacht.