Duisburg. In einer Targobank-Filiale in Meiderich wurde einer 84-jährigen Frau ein Bausparvertrag vermittelt. Erst ihre Angehörigen konnten eine vollständige Rückabwicklung erreichen. “Sie hätte 107 Jahre alt werden müssen, um eine Auszahlung zu bekommen.“

Bausparverträge können ein lukratives Geschäft sein. Das dachte sich wohl auch der Leiter einer Targobank-Filiale in Meiderich.

Er bat nach Schilderung der Angehörigen eine 84-jährige Frau, die eigentlich nur Geld von ihrem Konto abheben wollte, zum Gespräch, um mit ihr über diese Geldanlage zu sprechen. Nach Angaben der Enkelin, köderte er sie damit, dass sie die Kontoführungsgebühr sparen könnte.

„Meine Großmutter hätte demnach 107 Jahre alt werden müssen, um in den Genuss der Auszahlung zu kommen“, schildert ihre Enkelin den Fall. Der Familie gelang es schließlich, den Vertrag rückgängig zu machen. „Aber die erste Mahnung erhielt meine Großmutter dennoch.“

Vollständige Rückabwicklung

Targobank-Sprecher Adib Sisani auf Nachfrage der Redaktion: „Die Targobank hat den Anspruch, ihre Kundinnen und Kunden ganzheitlich zu beraten und nur sinnvolle Produkte anzubieten. Wir bedauern, dass es in diesem Fall offenbar keine unseren Standards entsprechende Beratung gegeben hat. Selbstverständlich wurde der Bausparvertrag vollständig rückabgewickelt, es sind keine Kosten entstanden. Wir können uns bei der Kundin für die Unannehmlichkeiten nur entschuldigen.“