Duisburg. . Dreiste Diebe haben am Wochenende zwei Waldschildkröten aus ihrem Gehege im Affenhaus des Duisburger Zoos gestohlen. Der Zoo macht sich Sorgen um die tropischen Tiere, die in unseren Breiten ohne ein entsprechend großes Terrarium sterben.
„Trolli“ und „Wolli“ sind weg! Dreiste Diebe haben am Wochenende die beiden stattlichen Waldschildkröten aus ihrem Gehege im Affenhaus des Duisburger Zoos gestohlen. Die einzigen Zeugen des dreisten Kröten-Klaus sind die Gorillas und die Orang-Utans, die Zoo-Kurator Volker Grün allerdings herzlich wenig sachdienliche Hinweise geben konnten.
Doch Scherz beiseite: Der Zoo macht sich ernstliche Sorgen um seine beiden 50 Zentimeter großen gepanzerten Kriecher. Denn die südamerikanischen Waldschildkröten brauchen’s warm und feucht und gehen in unseren Breiten ohne ein entsprechend großes Terrarium ein. „Draußen im Garten bekommen die Tiere eine Erkältung.“
Seit 17 Jahren leben die beiden Schildkröten im Duisburger Tierpark. Sie dürften zwischen 25 und 30 Jahren alt sein. Die Diebe müssen ihre Beute in Taschen oder unter der Jacke abtransportiert haben und hatten dabei zu schleppen: Das Männchen bringt es auf sieben Kilo, das Weibchen auf neun.
Für den Verkauf braucht man Papiere
Für die Diebe wird es kaum möglich, die Schildkröten zu Geld zu machen. Für die nach Washingtoner Artschutzabkommen geschützten Reptilien muss man bei einem Verkauf die Papiere wie einen Pass vorlegen - und die liegen im Aktenschrank des Zoos. Bei Verkaufsbörsen würde der Wert der Tier schon im vierstelligen Bereich liegen.
Volker Grün vermutet allerdings, dass die Diebe keine Schildkröten-Profis sind, die die Tiere für die eigene Zucht gestohlen haben, sondern es eher eine Spontan-Tat war. „Die Täter wissen vielleicht gar nicht, was sie da gestohlen haben. Wenn jetzt in den Tagen anonym ein Paket mit den Schildkröten bei uns am Eingang liegt, lassen wir es dabei bewenden und wollen gar nicht wissen, wer der Dieb war“, hofft Grün auf ein Einsehen der Kröten-Klauer.