Duisburg..
Der frühere Innenminister und Rechtsanwalt Gerhart Baum fordert das Land NRW auf, sich zu seiner Mitverantwortung bei der Loveparade-Katastrophe zu bekennen. Außerdem solle eine Stiftung gegründet werden, um die Opfer schnell zu entschädigen.
Der frühere FDP-Bundesinnenminister und Rechtsanwalt Gerhart Baum hat das Land NRW aufgefordert, sich zu seiner Mitverantwortung an der Loveparade-Katastrophe in Duisburg zu bekennen. An dieser könne „nun nach Bekanntwerden der Fehler im Polizeieinsatz kein Zweifel mehr bestehen“, schrieb Baum laut „Spiegel“-Vorabbericht vom Sonntag in einem Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
Baums Kanzlei vertritt über 70 Opfer und Hinterbliebene der Katastrophe. Baum fordert, rasch zu entschädigen und nicht abzuwarten, bis „in einigen Jahren die Schuldfrage endgültig geklärt wird“. Das Land solle zur Schadensregulierung eine Stiftung gründen, in der die Opfer ein „wesentliches Mitspracherecht“ erhalten.
Veranstalter, Stadt Duisburg und Polizei weisen sich seit der Katastrophe gegenseitig die Verantwortung zu. 493 Strafanzeigen sind im Zusammenhang mit den Vorfällen bei der Loveparade eingegangen. Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt gegen 16 Beschuldigte, darunter ist auch der Polizei-Einsatzleiter.