Duisburg. . In der Kfz-Werkstatt von Thomas Dosoudi dominierte einen Tag lang das weibliche Geschlecht: Zu einem Pannenkurs speziell für Frauen hatte der Auto-Club Europa eingeladen. Von Vorurteilen über Frauen und Autos fehlte hier jede Spur.

Acht Frauen schauen in eine offene Motorhaube? Acht weitere stehen vor dem geöffneten Kofferraum? Was war denn da los? Die Werkstatt von Kfz-Meister Thomas Dosoudil war einen Tag lang fest in Frauenhand. Der Auto-Club Europa (ACE) hatte gemeinsam mit Partnern zu einem Pannenkurs speziell für Frauen eingeladen. 16 Teilnehmerinnen bekamen gratis einen Auffrischungskurs rund ums Auto und wertvolle Tipps von den Profis.

Und so hielt man sich nicht lange mit trockener Theorie auf, sondern startete gleich voll durch. Moment! Durchstarten mit leerer Batterie? Also ran an die Überbrückungskabel. „Rot ist Plus und wird zuerst beim helfenden Fahrzeug befestigt“, erklärte Dosoudil. Zustimmendes Nicken.

In zwei Teams machten sich die Frauen an drei Autos zu schaffen. Überbrücken, Ölstand prüfen, Scheinwerferlämpchen oder Reifen wechseln, all das stand an diesem Nachmittag auf dem Programm. „Den Luftdruck messen konnte ich schon vorher“, sagt Stephanie Königs. Aber ihr zwölf Jahre alter Golf hat momentan nur ein Rücklicht, und das soll sich ändern. Die passenden Birnen hat sie schon gekauft. „Ich würde das gerne selbst können. Dann muss ich nicht wegen jedem Lämpchen in die Werkstatt fahren“, sagt die 40-Jährige. Sie hofft, nach dem Kurs so fit zu sein, dass sie kleine Reparaturen in Zukunft selbst machen kann.

Ohne Bedienungsanleitung geht nichts

Die jüngste Teilnehmerin, Charlotte, hatte mit 17 Jahren noch nicht einmal einen Führerschein. Bei anderen war die Fahrprüfung schon Jahrzehnte her. Spannend war der Kurs jedoch für alle.

Und die Vorurteile über Autos und Frauen konnte der Experte schon vor Kursbeginn nicht bestätigen. Thomas Dosoudil erlebe es öfter, dass Kundinnen mit dem Reparaturleitfaden in der Hand in seiner Werkstatt stehen und mit ihm über Reifen- und Bremsenwechsel diskutieren. Sowieso sei die Bedienungsanleitung enorm wichtig, auch für den Fachmann. „Ohne geht nichts“, weiß Thomas Dosoudil.