Duisburg. . Ein Mann aus Duisburg-Neumühl steht wegen des Vorwurfs von sexuellem Missbrauch an seiner Stieftochter vor dem Landgericht. Die Ehefrau wirft ihm 349 Fälle vor, in denen er sich an dem Kind vergangen haben soll. Der Beschuldigte bestreitet die Taten.

Neun Jahre lang soll ein 52-jähriger Neumühler seine zu Beginn der Taten gerade einmal sieben Jahre alte Stieftochter sexuell missbraucht haben. Seit Freitag steht er vor dem Landgericht.

Die Anklage listet 349 Fälle auf. In Paris, London und Duisburg soll sich der Musiker und Produzent an dem Kind seiner Ehefrau immer wieder vergriffen haben. 255 Anklagepunkte wertet die Staatsanwaltschaft als schwere Fälle, in denen der Angeklagte mit dem Mädchen den Geschlechtsverkehr in diversen Varianten vollzogen haben soll.

Der in Kamerun gebürtige Mann, der berufsbedingt schon in der halben Welt Zuhause war, vier Sprachen spricht und vier Instrumente beherrscht, bestreitet die Vorwürfe. In einer Stellungnahme wies er darauf hin, dass er durch einen schweren Verkehrsunfall im Jahre 2000 massiv körperlich eingeschränkt sei. Womit er wohl andeuten wollte, dass er zu den Taten rein körperlich kaum in der Lage gewesen sei.

"Denn ich liebe meine Frau"

Seine getrennt lebende Ehefrau, die ihn im Jahr 2010 anzeigte, rückt der 52-Jährige in ein wenig schmeichelhaftes Licht. Sie soll vor der Hochzeit als Prostituierte in England gearbeitet haben und ihn immer wieder mit fremden Männern betrogen haben. Trotzdem habe er die Kinder der Frau, die zum Teil bei Pflegefamilien lebten, bei sich aufgenommen und wie seine eigenen behandelt. „Denn ich liebe meine Frau.“

Die allerdings habe ihn mehrfach verlassen und sei zuletzt eifersüchtig und zornig gewesen, weil er nicht mehr sie, sondern eine andere Frau als Sängerin für eine internationale Karriere promotet habe. In diesem Zusammenhang sei auch erstmals der Vorwurf laut geworden, er habe sich an seiner Stieftochter vergriffen.

Für das Verfahren sind zunächst zwei weitere Verhandlungstage vorgesehen.