Gedenktag für Loveparade-Tragödie noch ohne Veranstaltungsort
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Duisburg.. Am 24. Juli jährt sich die Tragödie der Loveparade, bei der 21 Menschen ums Leben kamen, zum erste Mal. Für das geplante Gedenken unter Federführung der NRW-Landesregierung muss allerdings noch ein geeigneter Veranstaltungsort gefunden werden.
Dieser Termin steht seit Monaten schwarz angekreuzt im Kalender: In drei Monaten, am 24. Juli, blickt die Nation ein zweites Mal mit Anteilnahme aber auch mit gemischten Gefühlen auf diese Stadt.
Dann nämlich, wenn in Duisburg am Jahrestag der Loveparade-Katastrophe der 21 Toten und der mehr als 500 Verletzten gedacht werden soll. Nicht die Stadt Duisburg oder gar ihr umstrittener Oberbürgermeister, sondern die NRW-Landesregierung wird auf ausdrückliche Bitte der Opferfamilien die Federführung für diese Gedenkveranstaltung innehaben. „Das Vertrauen der Hinterbliebenen in Ministerpäsidentin Hannelore Kraft“, so erklärte ein Sprecher der Staatskanzlei gegenüber der NRZ, „ist seit dem Gedenkgottesdienst vom vergangenen Jahr sehr groß.“
Noch kein Veranstaltungsort gefunden
Während sich die Terminfrage mit dem Jahresdatum, Sonntag, 24. Juli 2011, geklärt hat, ist dem Vernehmen nach die Frage nach einem würdigen wie praktikablen Ort für eine solche Veranstaltung noch ungeklärt.
„Nach den Osterferien wird sich unser Team, das gerade den Besuch der niederländischen Königin in NRW organisiert hat, mit der Veranstaltung in Duisburg konkret beschäftigen.“ sagt der Sprecher.
Angedacht sei das MSV-Stadion, wo bereits im vergangenen Jahr der Loveparade-Trauergottesdienst aus der Salvatorkirche live übertragen wurde. Aber ob die Planer der Gedenkfeier tatsächlich früh genug das MSV-Stadion als Veranstaltungsort werden einplanen können, ist aus heutiger Sicht noch unsicher.
Ort muss massentauglich sein
Arno Eich, Mitglied im Bürgerkreis Gedenken und von der Stadt gebeten, Mitverantwortung für die inhaltliche Planung zu übernehmen, sieht die Suche nach einem würdigen Ort eher pragmatisch: „Ich möchte denjenigen MSV sehen, der tatsächlich am 24. Juli ein Fußball-Spiel veranstalten will und dies möglicherweise sogar noch in räumlicher Nachbarschaft zum Jahresgedenken der Loveparade-Opfer. Nein, das ist sogar für Duisburger Verhältnisse undenkbar!“
Tiefe Trauer
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Denn als möglicher Veranstaltungsort steht auch die Leichtathletik-Arena auf dem Plan, die direkt neben der MSV-Arena liegt. Aber auch der Landschaftspark ist als Standort im Gespräch. Doch welchen Bezug sollte er zum Ereignis vom 24. Juli haben?
Der Ort, so beschreibt Eich die Anforderungen, müsse Pietät und Praktikabilität vereinen. Er müsse natürlich absolut massentauglich sein. Man rechnet mit vielen tausend Teilnehmern.
Rolle des OB unklar
Eich: „Viele Loveparade-Besucher werden wohl kommen, viele Ersthelfer, zum Beispiel die Malteser, die ursprünglich ihre eigene Erinnerungs-Veranstaltung machen wollten, werden ebenfalls jetzt bei der zentralen Veranstaltung dabei sein.“ Und alle Opferfamilien mit vielen Angehörigen werden an diesem Wochenende präsent sein. Für sie wird es aber einen Tag zuvor, am 23. Juli, einen für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Gottesdienst geben - vermutlich wieder in der Salvatorkirche.
Welche Rolle die Stadt an diesem Gedenktag spielen wird, wo und in welcher Art und Weise Oberbürgermeister Adolf Sauerland erscheinen wird, ist nach Worten von Josip Socic, dem Sprecher von Sauerland, „derzeit noch in der Planung.“ Es werde aber rechtzeitig mitgeteilt werden.
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