Duisburg. . Bis zum 30. September zeigt das Museum DKM die Ausstellung “Die Schönheit der Antike kennt kein Alter, keine Zeit“. Dabei erhalten klassische Skulpturen und nackte Jünglinge im Lichte der fotografischen Inszenierung eine neue künstlerische Dimension.

Im Lichte der fotografischen Inszenierung erhalten klassische Skulpturen und nackte Jünglinge im Museum DKM eine neue künstlerische Dimension. Das Museum DKM zeigt bis zum 30. September 2011 in einem neu gestalteten Raum die Ausstellung „Die Schönheit der Antike kennt kein Alter, keine Zeit“. Fotografien, Zeichnungen, griechische Schalen und römische Statuenfragmente aus der Sammlung des Hauses werden erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Hommage an die sinnliche Schönheit des Körpers

Wie Prof. Gert Kreytenberg als Mitarbeiter des Museums informiert, werden die ausgewählten Exponate als eine Hommage an die sinnliche Schönheit des Körpers und an die Antike präsentiert. Die sinnliche Darstellung des schönen und anmutigen Körpers beeinflusste Bildhauer, Maler und Fotografen. Die gezeigten Kunstwerke umfassen eine Zeitspanne von 500 vor Christus mit rotfigurigen Trinkschalen aus Attika bis hin zu Fotografien, die Ende des 20. Jahrhunderts entstanden.

Vor dem Hintergrund einer künstlerischen Auseinandersetzung mit den Idealen der Antike ist besonders das Bild eines unbekannten Fotografen interessant, der 1946 Hitlers zerstörten „Berghof“ ablichtete. In einem riesigen Panoramafenster steht wie eine griechische Heldenstatue der siegreiche amerikanische GI, der mit ausgestrecktem Arm aus der Ruine des Diktators auf die Berglandschaft des Watzmanns zeigt. Aber auch Max Baurs Fotos aus dem im Krieg zerstörten „Haus der Kunst“ in München mit umgekippten nackten Statuen und ein Blick auf die im Stil der monumentalen Nazi-Architektur errichtete Treppe in der Reichskanzlei in Berlin lassen erkennen, das die Ideale der Antike in vielen späteren Epochen immer wieder Künstler und Bauherren faszinierten. Als Lichtkünstler präsentiert sich um 1960 ebenfalls Otto Steinert, der August Rodins „Eva“ vor einem großen Fenster im Essener Folkwang-Museum aufnahm.

Fotografien verleihen Skulpturen Leben

Der Fotograf Konrad Helbig verleiht dem Gesicht einer Büste des Antinoos in den Uffizien in Florenz eine heroische Härte, indem er frontal mit starkem Seitenlicht und Schatten arbeitet. Und Daniel Kanes scheint durch die Beleuchtung in seiner Fotografie die Statue eines schönen Jünglings aus Marmor in einen Menschen aus Fleisch und Blut zu verwandeln.

In einer Vitrine haben sich drei kleine Fragmente von Marmorstatuen zwischen 200 und 400 vor Christus trotz ihrer Zerstörungen ganz ohne fotografische Verfremdung und Inszenierung ihre Schönheit bewahrt. Finger und Zehen lassen den Besucher immer noch die Anmut der ehemaligen Figuren erahnen. Die Trinkschalen aus Attika zeigen dagegen mit großer Klarheit junge Athleten, Krieger und Reiter. In einer der Schalen findet sich sogar die noch zu lesende Inschrift „Der Knabe ist schön“.