Duisburg. Schafzüchter und Hundehalter kämpfen erbittert um die Nutzung der Rheinwiesen in Duisburg. Stadtdirektor Greulich stellte jetzt Lösungen vor: Hunde müssen an die Leine, wenn Schafe in der Nähe sind. Der Hundekot soll in die Tüte. Und Mitarbeiter des Ordnungsamtes rücken zur Kontrolle aus.
Zweieinhalb Stunden haben die beiden Gruppen gestern im Rathaus zusammengesessen, nachdem in den vergangenen Wochen die Wogen hoch gingen. Anlass waren neu aufgestellte Schilder mit Einschränkungen für Hund und Herrchen, der Konflikt zwischen Hobby-Tierfreunden und Berufs-Tierhaltern ist allerdings älter.
Ziel sei es nun, so Greulich nach dem Gespräch am „Runden Tisch” zu einer Regelung zu kommen, die Landwirtschaft und Freizeitnutzung in friedlicher Form für die Zukunft regelt. Details seien noch strittig, daher wird die Runde Ende Februar erneut tagen. Aber ein paar Grundzüge konnte Greulich vorstellen. Danach sollen dort, wo sich eine Herde gerade aufhält, Schafe besonderen Schutz genießen. Hunde müssen an die Leine, sobald die Wolltiere in Sicht sind. Wo aber keine Schafe sind, soll an den Ufern Freizeitnutzung toleriert werden. Nicht aber das Entfachen von Lagerfeuern, Zelten und das Befahren des Rheinvorlandes mit Kraftfahrzeugen.
Umstrittene Schilder verschwinden
Für den Hundekot, der den Schäfern Probleme bereitet, will man spezielle Behälter und Tütenspender aufstellen. Und man will gemeinsam Öffentlichkeitsarbeit betreiben und die „schwarzen Schafe” unter den Hundehaltern überzeugen, sich an die vereinbarten Regeln zu halten.
Die Schilder, die Anstoß für den öffentlich und vehement ausgetragenen Streit waren, sollen nun, so Greulich „einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt werden”. Und es werde in Zukunft Kontrollen an den Flussufern durch das Ordnungsamt geben, um Fehlverhalten zu verhindern.
"Wir wollen nur laufen"
„Wir wollen nur auf den Rheinwiesen laufen”, erklärte Andrea Benson, die mit anderen Hundefreunden innerhalb kürzester Zeit 5000 Unterschriften gegen die beschilderte Einschränkung der Rheinwiesennutzung gesammelt hatte, nach dem gestrigen Gespräch. „Es ist ein Anfang. Wir sind aufeinander zugegangen”, sagte Bauernsprecher Reinhard Mosch.
Rechtlich gültig sind – noch – die Pachtverträge der Stadt mit den Schäfern. Greulich geht davon aus, dass Vertragsänderungen einvernehmlich zu erreichen sind: „Das kriegen wir hin.” Er wies aber auch darauf hin, dass bei weitem nicht alle Uferflächen städtisches Eigentum sind. Appell Moschs bis zu einer tragfähigen Einigung: Hunde an die Leine nehmen, die Wege benutzen, auf dass sich die Wogen glätten und eine Lösung zuwege kommt.