Duisburg.. Möbel-Riese Krieger stellt Duisburgs Politik vor die Wahl: Sein Möbelzentrum Höffner auf dem Loveparade-Gelände - oder die Ostermann-Ansiedlung in Meiderich. Verblüffend: Noch am Montag baten Krieger-Mitarbeiter, bei der Planung richtig Gas zu geben.

„Zaun drum“: So klar und deutlich sagte Kurt Krieger, was er mit seinem Grundstück am Hauptbahnhof machen werde, wenn es bei den Plänen von Möbel-Konkurrent Ostermann bleibt, sich in Meiderich neben Ikea anzusiedeln.

Er werde sich von seinem Möbelzentrum-Vorhaben auf dem 30 Hektar großen Areal des früheren Güterbahnhofs südlich vom Hauptbahnhof verabschieden und das Gelände zwischen A 59 und Bahnlinie der nächsten Generation überlassen. Im Klartext: Es bleibe auf unabsehbare Zeit Brachfläche in bester Lage.

Einvernehmliche Lösung wird gesucht

Das erklärte Krieger gegenüber den Ratsfraktionen von Grünen und Linken, bei der CDU war er wohl etwas moderater im Ton. Daher geht man bei der Union auch davon aus, dass man im Gespräch mit Krieger zu einer einvernehmlichen Lösung noch kommen könne. Zunächst wolle man ein von Krieger vorgelegtes zweites Gutachten zur Wirtschaftlichkeit zweier Möbelzentren prüfen. „Wir sind von Kriegers Planung überzeugt und wollen weiter mit ihm zusammenarbeiten“, war aus der CDU zu vernehmen.

Auch die Grünen wollen sich zunächst dem Krieger-Gutachten widmen, waren aber schon „ein bisschen perplex“ nach Krieger Rückzugsankündigung. „Wir müssen jetzt abwägen“, erläuterte Prof. Dieter Kantel die Grünen-Position. Entscheidend sei, wie nachvollziehbar das jetzt präsentierte Gutachten sei.

Eine Rücknahme bisheriger Ratsbeschlüsse werde es mit den Linken nicht geben, erklärte Herbert Fürmann nach dem Krieger-Gespräch seiner Fraktion: „Nicht mit uns.“ Künftige Investoren bräuchten Sicherheit, wenn sie mit Duisburg planen sollen. Bei der SPD befürchtet man, dass Krieger von seinen Zusagen, neben dem Möbelhaus auch Platz für Büros zu lassen, abrücken könnte, wenn die Politik einmal „einknickt“. Der Berliner sei zudem stets über die Ostermann-Pläne informiert gewesen.

"Dann bleibt das Grundstück liegen"

„Man muss sich entscheiden“, umriss Krieger-Geschäftsführer Eduard Zimmerle die Erwartungen an die Duisburger Politik. Die Alternative sei klar: „Dann bleibt das Grundstück liegen. Wir werden damit auch nichts anderes machen. Es bleibt im Bestand und wird auch nicht verkauft.“

In einem Schreiben an Krieger baten Duisburgs Stadtplaner um Aufklärung. Was sie verblüfft: Noch am Montag waren Krieger-Mitarbeiter im Stadthaus und baten darum, bei den Planungen für die „Freiheit“ richtig Gas zu geben.