Duisburg. . Rund zwei Millionen Menschen haben im Laufe der vergangenen Jahrzehnte Runden auf dem Eis gedreht. Zur Feier des 40. Geburtstags der Eissporthalle in Duisburg wurden die Preise der ersten Laufzeit angepasst - und Besucher konnten mit D-Mark zahlen.
Seit 40 Jahren drehen sie ihre Runden auf dem Eis. Freizeit-Schlittschuhläufer und Kufencracks. Mal im Discofieber, mal auf Puckjagd in der Eissporthalle an der Wedau. „Der Eintritt und alle Getränke kosten heute nur 2 DM“, steht in großen Lettern an der Eingangstür der Eissporthalle Duisburg an der Wedau. Nein. Hier wird nicht der alten deutschen Währung gedacht und es ist auch kein Schreibfehler. Im Gegenteil. Zur Feier des 40. Geburtstags der Schlittschuhbahn wurden die Preise der ersten Laufzeit angepasst und wer noch welche hat, kann tatsächlich mit Mark zahlen.
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Rund zwei Millionen Eisläufer
40 Jahre holprige Fahrversuche, schmerzhafte Stürze, aber auch erfolgreiche Eishockeyspielzeiten, graziöse Eislaufkunst und viele, viele Partys hat das Eis schon getragen. Über die Jahrzehnte sind etwa zwei Millionen Menschen über das 1800 qm große gefrorene Wasserbecken geflitzt. „Mit der Zeit hat sich hier einiges geändert, manches ist aber auch über die Generationen hinweg gleich geblieben“, sagt Hallenchef Jürgen Schmitz.
Eisdiscobesucher feiern richtig ab
Früher seien die Jugendlichen während der Eisdisco Samstagabends eher im Kreis gefahren und haben sich zu der Musik von Abba amüsiert. „Heute sind die meisten Eisdiscobesucher doch recht gut auf den Kufen unterwegs, fahren dafür aber weniger herum. Die treffen sich in der Mitte der Bahn und feiern richtig ab. Natürlich nicht mehr zu Abba“, schmunzelt Schmitz.
Neben den, zumeist jugendlichen Freunden, von kalter Luft, Eis und lauter Partymusik nutzen auch viele Familien und Schulklassen den Freizeitspaß in der Eissporthalle. Insbesondere an Sonntagen prägen vor allem Eltern mit ihrem Nachwuchs das Bild. „Dann geht es hier etwas ruhiger, aber keineswegs langweiliger zu“, sagt Schmitz. Die Kleinen und Kleinsten dabei zu beobachten, wie sie mit der Unterstützung von Mama und Papa und einer Eislaufhilfe ihre ersten Fahrversuche machen sei schon ein Augenschmaus.
Abseits der Eisfläche liegen die Katakomben der Duisburger Füchse
Abseits der Eisfläche liegen die Katakomben der Duisburger Füchse. „Pumakäfig nennen wir die Umkleidekabinen“, erklärt der Geschäftsführer. Wer den Fuchsbau betritt versteht sofort, warum die Umkleideräume so heißen. Ein strenger Geruch dominiert die Luft. Liegt vermutlich daran, dass die Spieler unter ihrer schweren Ausrüstung ordentlich ins schwitzen kommen und es mit der Wäsche der Schutzkleidung nicht ganz so ernst nehmen.
Dafür bieten die Heiligtümer der Eishockeymannschaft aber viel Platz. „Wir haben seinerzeit einen Beitrag über die Kabinen von Bayern München im Fernsehen gesehen und nach diesem Vorbild unsere Räumlichkeiten umgebaut“, sagt Schmitz. Der Umkleideraum für die Gästemannschaft hingegen ist ein bisschen kleiner und nicht ganz so modern eingerichtet.
Schöne und tragische Erinnerungen
Jürgen Schmitz erinnert sich gerne an seine ganz persönlichen Highlights zu denen er die Olympia Qualifikation für Nagano 1997, das Länderspiel zwischen der deutschen und kasachischen Eishockeymannschaft 1999 und den Air Canada Cup der Frauennatinalmannschaft von 2005 zählt. Auch die World Games 2005 bei denen in der Eissporthalle Inline-Hockey und Rollkunstlauf präsentiert wurden, hätten in der Halle für ebenso begeisternde Momente gesorgt, wie die Heimspiele der Füchse. Insbesondere wenn der Gegner Moskito Essen heißt.
Doch neben den vielen schönen Momenten, die Schmitz als Geschäftsführer, auch fotografisch festgehalten und in seinem Büro aufgehängt hat, wiegt der Tod eines kleinen Jungen schwer nach. „Das war unglaublich tragisch. Der Junge ist in die Grube gefallen, in der wir den Schnee sammeln, der bei der Reinigung und Glättung der Eisfläche entsteht“, erinnert er sich.