Duisburg. . Mit viel Krach und Kreativität tritt das Percussion-Ensemble von “Stomp“ derzeit im Theater am Marientor auf. Ihre Rhythmen spielen die Musiker auf Bierflaschen, Besen und Reifen. Und auch das Publikum darf mitmachen.

Liebe Kinder, bitte nicht nachmachen: Wer dermaßen laut und rhythmisch auf Bratpfannen, Mülltonnen und Rohren trommelt , kann schon mal Ärger mit den Nachbarn riskieren. Andererseits: Die Percussion-Künstler von „Stomp“ gastieren derzeit im Theater am Marientor.

Wohl dem, der nicht in der ersten Reihe sitzt: Es spritzt und staubt ganz schön, wenn die Akteure mit Wasser hantieren oder den Teppich ausklopfen. Der Auftritt der acht Darsteller gerät zur Freakshow: Da gibt es den tollpatschigen Spaßmacher, der gekonnt seine Einsätze verpasst, einen rothaarigen Mann, der voller Selbstbewusstsein seine Plauze vor sich her trägt und sie gerne auch als Trommel einsetzt; sehr zur Freude der Zuschauer. Was die Musiker wohl früher als Berufswunsch angegeben haben – Streichholzschnipser oder Besenartist? Diese besondere Percussionband überrascht immer wieder.

Spülen und Reifen als Instrumente

Und sie sorgt beim Publikum für gute Laune, weil sich die Musiker immer wieder selbst auf die Schippe nehmen. Eine Castingshow, in der aalglatte, massenkompatible Künstler geformt werden, hätte von ihnen wohl keiner gewonnen. Aber genau das macht das Ensemble so sehenswert. Die Komiker im Zuschauerraum haben sie übrigens schnell gebändigt, die rigoros dazwischengeklatscht haben. Ohne nur ein Wort zu sprechen, „maßregeln“ sie die Besucher mit einer hochgezogenen Augenbraue und machen anschließend vor, wie man richtig klatscht.

Noch bis Sonntag gastiert das Ensemble im Theater am Marientor. Foto: Stephan Eickershoff
Noch bis Sonntag gastiert das Ensemble im Theater am Marientor. Foto: Stephan Eickershoff

Die Szenerie scheint wie gemacht für ein Stück wie „Stomp“. Sie trampeln, steppen und fegen über einen alten Schrottplatz. Dann und wann erklimmen sie eine Wand, an der zahlreiche Schläuche, Reifen, Schilder befestigt sind. So ein Schrottplatz ist eine Fundgrube für ungewöhnliche Instrumente. Alte Spülen zum Beispiel, auf denen sich prima eine Samba improvisieren lässt. Oder eine Blechbüchsensinfonie. Alte Reifen. Bälle. Klar wiederholt sich die eine oder andere Machart, doch der Abend gestaltet sich insgesamt kurzweilig, weil immer neue alltägliche Gegenstände als Instrumente herhalten müssen.

Am Ende sind die Zuschauer beinahe Teil der Show. Wer mag auch unkontrolliert klatschen, wenn auf der Bühne Profis sind, die zeigen, wie man’s richtig macht. Für ihren gelungenen Auftakt erntete die Band tosenden Applaus.