Duisburg. .

Das Kinder- und Jugendtheaterfestival „Spielarten“ startete mit der Aufführung von „König ohne Reich“ im Stadttheater. Weitere Termine folgen.

„Eines Morgens wird er wach und alles ist weg“, flüstert eine Stimme mit ruhigem Ton. So beginnt das Theaterstück „König ohne Reich“.

Das Stück aus der Feder von Marcel Cremer war der Auftakt für das Kinder- und Jugendtheaterfestival „Spielarten“. Zum ersten Mal startet das Festival mit einer Aufführung im Stadttheater.

Der Plot ist so einfach wie bestechend. Es geht um einen König, der alles verloren hat und sich auf die Reise macht, um das Verlorene wiederzufinden. Aber es ist weniger die Handlung, als vielmehr die Art der Inszenierung, die „König ohne Reich“ ausmacht.

Es beginnt schon mit dem runden Bühnenbild, dass die Zuschauer direkt in das Stück einbezieht. Die Trennung zwischen Schauspielern und Publikum ist aufgehoben. Der Zuschauer fühlt sich, als ob er mitten im Zentrum der Geschichte steht. Er wird dabei ein Teil des rasanten Geschehens, in deren Verlauf die Krone als Zeichen der Königswürde zwischen den sechs Schauspielern hin und her wechselt. Der dramaturgische Kniff deutet schon lange vor dem Ende der Geschichte an, dass nichts gewiss und schon gar nicht von Dauer ist.

Die live gespielte Musik unterstützt die Handlung, verstärkt die Emotionen und begleitet den Zuschauer wie auch den König auf der Reise durch die Welt. Die Schauspieler nutzen ihre Instrumente und andere Hilfsmittel, um eine fantasievolle Geräuschkulisse zu schaffen, die zu der perfekten Illusion auf der Bühne beiträgt.

Mit kleinen Requisiten, die nicht nur einen schönen Anblick bieten, sondern auch manchmal angenehme Düfte wie Parfüm- oder Essensgeruch verströmen, verleiht das Ensemble dem Stück noch mehr Tiefe. Alle Sinne werden angesprochen, der Zuschauer auf allen Ebenen berührt. Aber die Inszenierung kommt ohne Effekthascherei aus. Feinfühlig schlägt sie leise und gemäßigte Töne an, die sich gut mit der Geschichte vertragen, die auf der Bühne erzählt wird. Allerdings ist die tiefgründige Erzählweise für Kinder nur schwer zu erschließen, die nicht immer den Zauber von „König ohne Reich“ nachvollziehen konnten, den die Erwachsenen spürten.

Das Theaterfestival für Kinder und Jugendliche in NRW findet in neun Städten statt. Mit dem Stück „König ohne Reich“ beginnt das „Spielarten“-Festival in Duisburg. „Die laufende Linie“ (7. November), „Weltvermesser (8. November), „Stein auf Stein“ (9. November), „Haram“ (10. November), „die Treppe zum Garten“ (11. November) und „Türkisch Gold“ (12. November) sind die weiteren Stücke des Festivals. Alle Aufführungen finden im KOM´MA-Theater in Rheinhausen, Schwarzenberger Straße 147, statt. Weitere Informationen zu den Terminen und Eintrittspreisen gibt es auf der Internetseite: www.spielarten-nrw.de.