Die Feinstaubbelastung in Duisburg steigt weiter in einem rasanten Tempo an. Bereits jetzt wurde an einigen Messstationen in der Stadt der komplette Jahreswert des Jahres 2008 überschritten.

So ist an der Messstelle Kardinal-Galen-Straße der Tageshöchstwert schon 20 mal überschritten worden. 2008 war dies insgesamt nur 17 mal der Fall. Auch in Bruckhausen sind schon 31 und Walsum 22 Überschreitungen gemessen worden.

Bruno Sagurna, Ratsherr der SPD und umweltpolitischer Sprecher warnt vor erheblichen Gesundheitsschäden für die Bevölkerung: „Feinstaub kann Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Lungenkrebs verursachen und trägt zur Verringerung der Lebenserwartung bei.” Sagurna fordert eine flächendeckende Umweltzone für das ganze Ruhrgebiet. „Dieser Flickenteppich aus Umweltzonen ist unnütz”, kritisiert er.

Thomas Griebe, Abteilungsleiter Amt für Umwelt und Grün Duisburg, hält die Entwicklung ebenfalls für bedenklich. „Wir müssen schauen, wie sich das jetzt weiter entwickelt. Sollten die immensen Belastungen anhalten, müssen wir uns Gedanken machen, wie wir die Luftqualität wieder verbessern.” Den Grund für den rasanten Anstieg der Überschreitungstage der Tageshöchstwerte in Duisburg sieht Griebe in der Klimaentwicklung. „Letztes Jahr haben wir günstiges Wetter für die Luftreinheit gehabt. Dank guter Durchlüftung und genügend Niederschlag hat sich über der Stadt keine Käseglocke gebildet, die den Feinstaub festgehalten hat.”

Die Industrie hat die Produktion aufgrund von krisenbedingter Auftragslage deutlich gesenkt. Die Schornsteine seien jedenfalls nicht ausschlaggebend für die alarmierenden Werte. Es sei vielmehr das Wetter, das den Feinstaub aus den benachbarten Beneluxstaaten in die Region trägt.