Duisburg. .

Tief „Petra“ hat Duisburg unter Schneemassen begraben. Dennoch müssen die vielen Haushalte mit Post versorgt werden. Kein Problem für Profis: Helmut Altenschmidt, Fahrradpostbote aus Duisburg, hat trotz der widrigen Bedingungen gute Laune im Job.

Tief „Petra“ hat Duisburg unter Schneemassen begraben. Nichtsdestotrotz klappert es in den Haushalten im Briefkasten. Die Post lieferte trotz Frau Holles Schneegestöber aus. Helmut Altenschmidt, seit September 1972 bei der Post, ist trotz der widrigen Witterungsbedingungen und früher Stunde gut gelaunt. „Wenn das Wetter bei krummer Laune besser wäre, würde ich das ändern“, scherzt Altenschmidt, als er mit seinem Fahrrad über die verschneite Straße holpert. Seit den frühen Morgenstunden ist er bereits unterwegs. „Bei dem Wetter fangen wir schon etwas früher an“, berichtet der sympathische Postbeamte.

Noch in der Dämmerung hat er sich von der Zentrale der Deutschen Post in Duisburg an der Kommandantenstraße mit Briefen, Paketen und jeder Menge Reklame mit dem Auto in Richtung Wedau aufgemacht. Dort verteilt er die über 100 Kilogramm Post erst an mehreren Standpunkten bevor er per Rad an seinem Elternhaus in der Kupferhüttensiedlung mit dem Verteilen beginnt. 26 Kilometer Weg liegen dann vor ihm. Für die Strecke benötigt er durchschnittlich fünfeinhalb Stunden. „Momentan ist es eine Stunde mehr“, erklärt Altenschmidt, der sich dick verpackt und mit einer Mütze auf dem Kopf auf den Weg macht. „Die Kleidung ist sehr gut. Was noch fehlt, sind Winterreifen für das Fahrrad. Die gibt es nämlich“, erzählt der Post-Veteran.

„Es ist ein interessanter Job"

Petra im Ruhrgebiet

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Schnell wird klar Altenschmidt genießt in Wedau Prominentenstatus. Jeder kennt ihn. Die Leute kommen auf der Straße auf ihn zu. „So erspare ich mir einen Weg und die Leute können ein paar Worte wechseln“, freut sich der gebürtige Duisburger. Mit einigen der Passanten duzt er sich. „Mit vielen Leuten hier bin ich aufgewachsen. Einige sind alte Arbeitskollegen meines Vater“, erklärt Helmut Altenschmidt. Als viele seiner Freunde bei der Bahn oder auf der Kupferhütte anfingen, ging er zur Post. „Ich wollte unbedingt etwas anderes machen“, sagt er und fügt an: „Es ist ein interessanter Job, bei dem man viel persönlichen Kontakt hat.“

In den letzten Tagen ist das Verteilen der Post aber vor allem eine Herausforderung. Altenschmidt hat mit eingefrorenen Kugelschreibern, vereisten Türklinken und nicht geräumten Bürgersteigen („Das macht mich immer sauer“) zu kämpfen. Mit dem Rad hat er sich schon das ein oder andere Mal auf die Nase gelegt. „Aber was will man machen“, nimmt es Altenschmidt, der seit 35 Jahren als einer von vier Zustellern durch Wedau und Bissingheim kurvt, gelassen. Seinen engen Bezug zum Bezirk sieht er als Vorteil. „Ich kenne hier viele Leute und alle Wege. So geht vieles schneller. Ich könnte die Strecke auch mit verbundenen Augen bewältigen“, behauptet der Postbeamte - und man nimmt es ihm auch ab. Zu guter letzt muss er dennoch noch mal aufs Auto umsteigen. Mit dem Rad ist Förster Freude bei diesem Wetter nicht zu erreichen. „Da könnte ich mich auch erschießen“, sagt Altenschmidt und lacht.

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