Duisburg. .

Sein Herkules thront nun über der Kulturhauptstadt, an Ruhr.2010 ließ Markus Lüpertz dennoch kein gutes Haar: Leider blieben nur die Loveparade und das Still-Leben in Erinnerung. Und: Die Erweiterung der Küppersmühle sei „blödsinnig“.

18 Meter hoch und 23 Tonnen schwer thront Herkules seit Mittwoch auf dem Turm der Zeche Nordstern in Gelsenkirchen. Raimund Stecker, Direktor des Duisburger Lehmbruck-Museums und Freund des Scheinwerferlichts, wird ab Donnerstag 43 skulpturale Entwurfsskizzen des Herkules-Erschaffers Markus Lüpertz in der Nordhalle seines Museums ausstellen.

Modelle für Herkules

Foto: Stephan Eickershoff / WAZFotoPool
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Ein Hauch von „Gelsenkirchener Glanz“ lag so am Mittwoch auch über dem Lehmbruck-Museum. Geschuldet war dies freilich dem Künstler höchstpersönlich. Denn der kam nicht weniger eigenwillig daher als seine Interpretation des altgriechischen Nationalhelden.

„Zu wenig Kultur und zu viele Events“

Im kommenden Frühjahr begeht der gefeierte Maler, Grafiker und Bildhauern seinen 70. Geburtstag, trotzdem wirkt er noch immer wie eine Mischung aus dem russischen Zaren Nikolaus II. und einem Rocker der Hells Angels: akkurater Spitzbart trifft auf Totenkopf-Manschettenknopf und feine Samtweste auf Gehstock mit Totenkopfknauf. Ein Freund wahnwitziger Interpretationen ist Lüpertz trotz seiner ungewöhnlichen Erscheinung nicht. In seinem Herkules soll jeder genau das sehen können, was ihm beliebt.

Herkules auf Nordstern

Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Unter den Augen zahlreicher Schaulustiger, die von einem Parkdeck aus das Spektakel verfolgen, wird am Mittwoch, dem 15.12.2010 die Herkules - Skulptur des Düsseldorfer Künstlers Prof. Markus Lüpertz mit einem Spezialkran auf denTurm der ehemaligen Zeche Nordstern in Gelsenkirchen, heute Firmensitz der Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten (THS), hehoben. Markus Lüpertz steht kurz vor dem Anheben noch einmal vor seiner Skulptur und dem THS-Gebäude. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool / 15.12.2010
Unter den Augen zahlreicher Schaulustiger, die von einem Parkdeck aus das Spektakel verfolgen, wird am Mittwoch, dem 15.12.2010 die Herkules - Skulptur des Düsseldorfer Künstlers Prof. Markus Lüpertz mit einem Spezialkran auf denTurm der ehemaligen Zeche Nordstern in Gelsenkirchen, heute Firmensitz der Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten (THS), hehoben. Markus Lüpertz steht kurz vor dem Anheben noch einmal vor seiner Skulptur und dem THS-Gebäude. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool / 15.12.2010 © WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Markus Lüpertz vor dem aufsteigenden Herkules. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
Markus Lüpertz vor dem aufsteigenden Herkules. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Prost! Der Herkules thront auf dem Dach des Zechenturms und ...
Prost! Der Herkules thront auf dem Dach des Zechenturms und ... © WAZ FotoPool
...  sein Schöpfer Markus Lüpertz scheint zufrieden, genau wie... Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
... sein Schöpfer Markus Lüpertz scheint zufrieden, genau wie... Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
... THS-Geschäftsführer Karl-Heinz Petzinka. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
... THS-Geschäftsführer Karl-Heinz Petzinka. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Markus Lüpertz und THS-Geschäftsführer Karl-Heinz Petzinka blicken gen Himmel. Foto: Martin Möller
Markus Lüpertz und THS-Geschäftsführer Karl-Heinz Petzinka blicken gen Himmel. Foto: Martin Möller © WAZ FotoPool
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Künstler Markus Lüpertz und zahlreiche Schaulustige verfolgten am Mittwochmorgen, wie der 18 Meter hohe Herkules mit einem Spezialkran durch den Nebel auf das Dach des THS-Turms gehievt wurde. Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
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Weniger generös ist Lüpertz, der während seines Studiums zwischenzeitlich im Ruhrgebiet unter Tage arbeitete, mit seinem Fazit für Ruhr.2010. „Ich hätte mir mehr kulturelle Highlights erwünscht, es gab zu wenig Kultur und zu viel Event. Die Sperrung der Autobahn und die Loveparade sind die Projekte, die hängen bleiben. Es ist bedauerlich, dass nur das übrigbleibt“, meint Lüpertz.

„Geil“

Einmal in Fahrt gekommen, bekommt auch der geplante Erweiterungsbau des Museums Küppersmühle ein mieses Zeugnis ausgestellt: „Er ist schlecht, blödsinnig und unsinnig – ein reiner Werbegag. Für den Kunstort tut mir das weh. Ich nehme das persönlich übel. Die Erweiterung ist so unnötig wie ein Loch im Kopf.“ Dass manch einem beim Anblick seines Herkules’ ähnliche Gedanken kommen könnten, scheint Lüpertz indes nicht zu befürchten. Denn seinen Gefühlszustand, als der Koloss endlich auf die Zeche gehoben wird, beschreibt der Künstler schlichtweg mit „geil“.

Am Donnerstagabend, 19 Uhr, bietet das Lehmbruck-Museum die Möglichkeit, sich die Bronzebozzettis in der Nordhalle aus nächster Nähe anzuschauen. „Es sind keine Modelle für den großen Herkules, nur Studien. Aber es zeigt den skulpturalen Prozess“, sagt Raimund Stecker, der zugleich ein „Selbstbildnis“ des Künstlers bei einigen Figuren ausgemacht haben will.

Die Lüpertz-Modelle sollen noch bis ins Frühjahr im Museum verbleiben. Zumindest einige von ihnen, so wünscht es sich Stecker, sollen dem Lehmbruck-Museum aber auch im Anschluss daran dauerhaft erhalten bleiben.