Duisburg. .

Bei der achtstündigen Ballermann-Party "Duisburg Total" mussten Schlagerfans lange auf ihre Lieblingsstars warten. Viele gingen nach hause, bevor Michael Wendler und Mickie Krause aufgetreten waren. Denn beide kamen erst nach Mitternacht.

Bei der achtstündigen Veranstaltung "Duisburg Total" waren zwar viele Größen aus der Szene dabei, doch Michael Wendler war erst für 1 Uhr nachts und der Knüller des Abends, Mickie Krause, erst für 3 Uhr angekündigt. Der Großteil der Fans wollte diese Geduld nicht beweisen. Viele gingen bereits, nachdem Olaf Henning aufgetreten war.

Es war ein Experiment: Eine Ballermann-Party in der Rhein-Ruhr-Halle, während überall sonst besinnlich Advent gefeiert wird. Rund 4000 Karten waren verkauft, das Konzept ging auf. Während eiskalter Wind über die Stadt fegte und reichlich Schnee mitbrachte, herrschte in der Halle Sommerlaune.

Knapp bekleidete Frauen sollten Urlaubsstimmung verbreiten

Junge Frauen trugen knappe T-Shirts mit lasziven Sprüchen, Hotpants oder Miniröcke. Sie sollten für Stimmung sorgen und schenkten kostenlos Schnaps aus. Eine Cocktailbar sorgte mit Drinks wie Caipirinha oder „Sex on the Beach“ für Urlaubsstimmung. Vor der Bühne feierten zeitweise knapp 3000 Menschen, viele Karteninhaber blieben witterungsbedingt zu Hause.

Nicht das Wetter, sondern der Fluglotsenstreik in Spanien sorgte allerdings bei den Fans von Peter Wackel für Unmut, denn der Schlagerstar saß im Ausland fest. Dafür sprang kurzfristig Thomas „Checker“ Karaoglan ein. Die Enttäuschung blieb aber.

Aus Sicht der Veranstalter war der Abend dennoch ein Erfolg. „Wir wollten Duisburg etwas bieten, was noch nie dagewesen ist“, sagte „Duisburg Total“-Sprecher Volker Haasper. Dass dies möglich wurde, liege auch an der Unterstützung der Stadt und insbesondere der Hallen-Mitarbeiter. „Ob Pförtner oder Techniker: Alle identifizieren sich mit der Rhein-Ruhr-Halle und wollten diese Veranstaltung unbedingt realisieren.“

Erfolg der Zweitauflage fraglich

Im Dezember 2011 wird es eine Zweitauflage geben. Ob die Ballermann-Enthusiasten dann wieder in so großer Zahl nach Hamborn kommen werden, ist aber fraglich. Zwar begrüßten alle die Initiative und das Konzept, neben uneingeschränkt begeisterten Gästen gab es jedoch auch viele kritische Stimmen – nicht nur die von Wackel-Fans. Die Pausen zwischen den Auftritten seien zu lang, dadurch schwanke die Stimmung zu sehr. Zudem hätte man die großen Namen der Branche früher auftreten lassen sollen.

Spätestens als Michael Wendler um 1.10 Uhr die ersten Zeilen von „Nina“ schmetterte, war jedoch viel Kritik vergessen. Die Zuschauer drängten vor die Bühne, jubelten und sangen alle Lieder mit. Männer tanzten mit ihrer Herzensdame – oder einer neuen Bekanntschaft. „Das ist eine geile Party“, resümierten dann doch viele Feiernde.