Duisburg. .

Der Winter hat Duisburg fest im Griff: Auf fast allen Bus- und Bahnlinien hatten die Fahrzeuge der DVG und der Niag seit Montag Verspätungen. Die Polizei registriert doppelt so viele Unfälle wie sonst. Und Winterreifen sind fast überall vergiffen.

Der Winter hat Duisburg weiter fest im Griff. Der Kälteeinbruch und die Schneefälle der vergangenen Tage haben Auswirkungen auf den Alltag vieler Menschen. Vor allem die Verkehrsteilnehmer leiden unter den Wetterwirren, die uns Väterchen Frost beschert.

Auf fast allen Bus- und Bahnlinien hatten die Fahrzeuge der DVG und der Niag seit Montag Verspätungen. Sie lagen laut DVG-Sprecher Helmut Schoofs zwischen zehn und 20 Minuten. Grund für das anhaltende Nicht-Einhalten des Fahrplans sei die Situation auf vielen kleineren Nebenstraßen im gesamten Stadtgebiet. Viele seien noch nicht wieder geräumt, so dass die Busse dort nur mit deutlich reduziertem Tempo voran kämen. Weil zudem alle Autofahrer vorsichtiger und entsprechend langsamer unterwegs seien, bildeten sich auf den Hauptverkehrsachsen tagsüber viele Staus. „Und da stehen eben auch unsere Busse drin“, so Schoofs. Fünf Linienbusse waren in kleineren Unfällen verwickelt. Verletzt wurde niemand, es blieb bei Blechschäden.

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist ebenfalls aufgrund der vereisten Straßen gestiegen. „Montag hatten wir in ganz Duisburg 71 Unfälle, am Mittwoch 67 – das ist rund das Doppelte der Zahlen, die wir sonst an einem normalen Tag in der Stadt verzeichnen“, so Polizei-Pressesprecher Stephan Hausch.

180 Autos in zehn Stunden

Die rund 250 vierrädrigen Fahrzeuge im Fuhrpark der Polizei wurden in der polizeiinternen Werkstatt an der Fraunhofer Straße in Neudorf bereits vor einigen Wochen mit Winterreifen ausgerüstet. Im Gegensatz dazu lassen die 21 Motorrad-Polizisten ihren fahrbaren Untersatz derzeit aus Sicherheitsgründen in der Garage. „Die Kälte ist dabei nicht das Problem, die vereisten Straßen sind es“, erklärt Hausch. Die betroffenen Kollegen hätten aber deshalb nun nicht dienstfrei. Vielmehr wechseln sie von zwei auf vier Räder und sind in Streifenwagen in punkto Verkehrsüberwachung auf den Straßen unterwegs.

Was die Polizei in weiser Voraussicht schon vor Wochen getan hat, bereitet vielen Duisburgern dieser Tage Kopfschmerzen. „Winterreifen sind fast überall komplett vergriffen“, sagt Uwe Wortmann, Inhaber des gleichnamigen Reifenhandels an der Kulturstraße in Wanheimerort. Nachschub sei von den Herstellern momentan kaum zu erwarten. „Die kommen offensichtlich mit der Produktion nicht nach“, sagt der Reifenhändler.

Wortmann ist froh, dass er in seinem Lager noch das ein oder andere Exemplar übrig hat. Und das scheint sich nicht nur in Duisburg herumgesprochen zu haben. Seine Kunden kommen derzeit aus ganz NRW, um ihre Fahrzeuge nachrüsten zu lassen. 140 bis 180 Autos bocken 20 Mitarbeiter zehn Stunden täglich auf, um den fahrbaren Untersatz Winterfest zu machen. „Seit einigen Wochen machen wir nichts anderes, als das“, erklärt Wortmann.

3800 Tonnen Salz verstreut

Ähnlich viel zu tun wie die Werkstätten haben die Wirtschaftsbetriebe. Seit Montag sind die Winterdienste unterwegs, um die Straßen von Eis und Schnee zu befreien. „Am Mittwoch und Donnerstag haben wir um 4.40 Uhr mit der Schicht begonnen, um die Straßen weitestgehend noch vor dem Berufsverkehr befahrbar zu gestalten“, sagt Pressesprecherin Silke Kersken. 20 Groß- und 26 Kleinstreuer sowie 28 Kolonnenwagen sind im Einsatz.

Bislang wurden 600, der eingelagerten 3800 Tonnen Feuchtsalz verstreut. „Salznachschub können wir, im Gegensatz zum vergangenen Jahr jederzeit problemlos anfordern“, sagt Kersken.