Duisburg. .

Die Ärzte warnen vor einer neuen Grippewelle und rufen zur Impfung auf. Höhepunkt der Grippesaison ist meist im November. Die Schweinegrippe ist indes kein Thema mehr.

Vor gut einem Jahr beherrschte ein Thema die Medien: die Schweinegrippe. Berichte über Infektionen im Urlaub, Todesfälle und mangelnden Impfstoff waren täglich in Zeitungen, Radio und Fernsehen präsent. Ein Jahr später ist nichts mehr von der Schweinegrippe zu lesen oder zu hören.

Die Experten vom Robert-Koch-Institut – in Deutschland zuständig für Krankheitsüberwachung und -prävention – gehen davon aus, dass sich die Schweinegrippe in diesem Jahr so ähnlich verhält, wie normale Grippeviren. Die übliche Welle steht unmittelbar bevor, die Ärzte rufen zur Impfung auf.

Ärzte rufen nicht nur
Ältere zur Impfung auf

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In diesem Jahr ist in der üblichen Influenza-Impfung auch der Wirkstoff gegen die Schweinegrippe (H1N1) enthalten. Ein doppelte Impfung ist im Gegensatz zum vergangenen Jahr also nicht nötig. Zumal der H1N1-Erreger in dieser Grippe-Saison noch gar nicht aufgetreten sei, sagt der Obmann der Duisburger Kinderärzte, Dr. Ralf Kownatzki: „Wir rechnen mit einer ganz normalen Grippewelle. Die Schweinegrippe ist vollkommen vergessen.“ Aber auch eine normale Grippe kann mit dem H1N1-Virus, der 2009 auf der ganzen Welt auftrat, mithalten. An der Schweinegrippe starben laut Robert-Koch-Institut im vergangenen Jahr in Deutschland 258 Menschen, bei der normalen Grippe können es Schätzungen zufolge bis zu 15 000 Todesfälle sein.

In den Duisburger Arztpraxen fragen kaum Patienten nach einer Impfung gegen das Virus des vergangenen Jahres nach. Kownatzki und Dr. Dirk Mecking, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein, sind sich sicher, dass die Grippewelle noch kommen wird. Traditionell beginne die Saison immer nach den Herbstferien. Höhepunkt ist meist der November.

Kownatzki ruft nicht nur ältere Menschen und Risiko-Berufsgruppen zur Impfung auf, sondern alle Bürger. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt nicht nur in der Grippesaison, sich häufig die Hände mit Seife zu waschen und in die Armbeuge zu niesen und zu husten, statt in die Hand oder in ein Stofftaschentuch.