Duisburg. .

Der Pfarrer, der erst nach mehreren Monaten tot in seiner Wohnung gefunden worden ist, hat offenbar Selbstmord begangen. Die Polizei war bereits im Juni vor der Wohnungstür des Pfarrers.

Pastor David Zalaß aus Walsum ist durch Selbstmord gestorben. Das bestätigte die Polizei am Freitagnachmittag auf Nachfrage der Redaktion. Die in Warschau lebenden Eltern seien informiert worden. Zalaß war polnischer Staatsbürger. Er war 2001 nach Walsum gekommen und hatte dort als Seelsorger mit einem Zeitvertrag gearbeitet (wir berichteten). Der lief 2005 aus. Zalaß (53) brach daraufhin den Kontakt zur Gemeinde ab, behielt aber die seit 2001 angemietete Wohnung an der Planetenstraße 41.

Vermieter war Evonik Wohnen. Bis Februar dieses Jahres, so Evonik-Sprecher Stephan Schmidt, sei die Miete stets pünktlich gezahlt worden. Dann endeten die Überweisungen. Zunächst, so Schmidt, habe Evonik - wie in solchen Fällen üblich - Zahlungserinnerungen geschickt. Schließlich sei die Räumung durchgesetzt worden. Die fand am 13. August statt. Dabei wurde der Leichnam entdeckt.

Bis Anfang Juni habe im Haus niemand etwas vom Verschwinden des Mannes bemerkt, so Schmidt. Dann allerdings hätten sich Nachbarn über Gerüche beschwert. Mit der Polizei sei man an die Wohnungstür gegangen. Da der Polizist selbst aber keine auffälligen Gerüche festgestellt habe, sei die Tür nicht gewaltsam geöffnet worden. Stattdessen habe man den Räumungstermin abgewartet. Die Wohnung soll nun kurzfristig renoviert werden. Als Großvermieter (bundesweit 60000 Wohnungen, in Duisburg 10000, davon 4800 in Walsum) habe man öfters mit Todesfällen in Wohnungen zu tun und deshalb Erfahrung, wie die Renovierung zu laufen habe, so der Evonik-Sprecher.

Im für Walsum zuständigen Bistum Münster will man sich nicht weiter mit der Sache befassen: Der Verstorbene sei nicht auf der Personalliste, so Bistumssprecher Karl Hagemann.