Duisburg. .

Der „Bürgerkreis Gedenken“ will über eine größere Gedenkstätte für die Opfer der Loveparade an der Unglücksstelle beraten. Der Karl-Lehr-Tunnel soll bis zum 4. September für den Verkehr geschlossen bleiben.

In den vergangenen Tagen häufen sich Bedenken gegen den Vorschlag, einen Glaskubus am Innenhafen aufzustellen. Wie berichtet, setzen sich Bürger für eine größere Gedenkstätte für die Opfer der Loveparade direkt am Unglücksort ein. „Mit dem Ort zwischen dem Garten der Erinnerung und dem Kultur- und Stadthistorischen Museum wählten wir einen besonderer Punkt in der Stadt“, erklärt Kulturdezernent Karl Janssen, der mit Gabriela Grillo Sprecher des „Bürgerkreises Gedenken“ ist. „Ich nehme diese Bedenken gleichwohl sehr ernst und werde dafür Sorge tragen, dass darüber in der nächsten Sitzung diskutiert wird.“

Glaskubus kein Ersatz

Die Sorgen und Anregungen, die im Rahmen der Diskussion um die Fortführung der Trauerarbeit für die Opfer der Loveparade geäußert worden sind, werden von den Mitgliedern des Kreises ebenso aufgenommen und diskutiert wie das Konzept für eine Gedenkstätte, für die sich der „Bürgerkreis Gedenken“ ausgesprochen hat. Der Glaskubus sei kein Ersatz für eine solche Gedenkstätte, betonte Janssen. Er ist ein Schritt und ein Ort, um die Trauergaben würdig zu bewahren.

Der Bürgerkreis, dem Vertreter der bürgerschaftlichen Vereinigungen Bürgerstiftung Duisburg, ProDuisburg, Stadtsportbund und des Hochfelder Vereins „Zukunftsstadtteil“, der Künstlerschaft, des Integrationsrates und der Stadtverwaltung angehören, trifft sich wöchentlich. Ziel ist es, Wege zu finden, wie das Gedenken an die Opfer fortgeführt werden kann. Der Prozess der Aufarbeitung und der Trauer muss ein langfristiger, stets als fortschreitender Prozess erkennbar sein.

Bisher haben die Teilnehmer des „Bürgerkreises Gedenken“ folgende Schritte vereinbart:

1. Der Karl-Lehr-Tunnel bleibt bis 4. September für den Verkehr geschlossen.

2. Am 4. September sollen die Trauergaben in einem Glaskubus gesammelt und aufbewahrt werden.

3. Am Tunnel wird eine Gedenktafel angebracht.

4. Die Initiative „Spendentrauermarsch“ sorgt mit Hilfe der Duisburger Künstlerschaft für eine Gedächtnisstele, die spätestens zum Jahresgedenken aufgestellt werden soll.

5. Der Bürgerkreis arbeitet weiter intensiv in wöchentlichen Sitzungen am umfassenden Konzept der Gedenkstätte. Der Bürgerkreis ist sich darüber einig, dass in diesen langfristigen Prozess alle erforderlichen Gesichtspunkte und Beteiligte einbezogen werden.