Viele Friseurbeschäftigte arbeiten für Hungerlöhne. Die Gewerkschaft Verdi geht den Dumpinglöhnen nach.

Nachdem bei Razzien in diversen Friseurbetrieben im Kölner Raum durch die Staatsanwaltschaft und das Hauptzollamt festgestellt wurde, dass viele FriseurInnen oft für einen Brutto-Stunden-Lohn von 1,50 bis fünf Euro arbeiten müssen, informiert die Gewerkschaft Verdi darüber, dass der Tarifvertrag für das Friseurgewerbe NRW am 13. Oktober vom NRW-Arbeitsministerium für allgemeinverbindlich erklärt wurde.

Das heißt, dass alle Arbeitgeber im Friseurgewerbe, auch wenn sie keiner Innung angehören, diesen Tarifvertrag anwenden müssen. Der Mindestlohn in dieser Branche beträgt 7,60 Euro brutto. Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer mit einer monatlichen Arbeitszeit von 171 Stunden bekommt somit 1 299 Euro.

Jedoch werden diese Tarife nach Feststellung durch die Vereinte Dienstleistungs-gewerkschaft regelmäßig unterlaufen. Gewerkschaftssekretärin Gabriele Stox-Schmidt: „Wer zu einem Friseur geht, der einen Haarschnitt für 10 Euro anbietet, sollte wissen, dass dieser kaum nach Tarif bezahlt.”

Alle FriseurInnen, die nicht nach dem Tarifvertrag bezahlt werden, sollten sich an den Verdi-Bezirk Duisburg-Niederrhein, 0203/2814-0, wenden.