Duisburg. .

In der Nacht zum Dienstag ist die Lagerhalle des Penny-Marktes in Neudorf aus bislang ungeklärten Gründen in Brand geraten. Auch die Verkaufsräume und zwei weitere geschäfte gingen in Flammen auf.

Neudorf kommt nicht zur Ruhe. In der Nacht zum Dienstag hat gegen 0.30 Uhr ein Großfeuer drei Geschäfte zerstört, darunter den Penny-Markt an der Kommandantenstraße - nur ein paar Schritte entfernt vom Unglücks-Tunnel an der Karl-Lehr-Straße, an dem bei der Loveparade eine Massenpanik ausbrach, die 21 Menschen das Leben kostete. Der Lebensmittelmarkt brannte völlig aus. Auch die Bäckerei Brinker nebenan und der Schlecker-Drogeriemarkt wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Es entstand Sachschaden in Millionenhöhe (Fotos vom Brandort gibt es hier).

In der ganzen Innenstadt war der Qualm zu riechen und auch am Dienstagnachmittag noch löschte die Feuerwehr letzte Brandnester. Passiert ist zum Glück niemandem etwas. Die Feuerwehr konnte verhindern, dass der Brand auf unmittelbar angrenzende Altenwohnungen übergriff, die zum Gebäudekomplex des Hewag-Seniorenstifts gehören. „Wir sind froh, dass die Feuerwehr so einen exzellenten Job gemacht und unsere Bewohner vor Schaden bewahrt hat“, sagt Wieland Kleinheisterkamp von Hellmich-Vita, der Betreibergesellschaft des Stifts.

Jede Menge Polizei

Es war am Dienstag tagsüber auch noch jede Menge Polizei unterwegs, um den Brandort zu sichern und zu erforschen. Doch die Ermittlung der Brandursache gestaltete sich schwierig. Erst einmal mussten Massen von Löschschaum, die die Wehr versprüht hatte, um das Flammenmeer einzudämmen, in sich zusammensinken. Und es bestand immer noch Gefahr durch herabstürzende Dachteile. Pfleger Martin Schmidt aus dem Seniorenstift hatte kurz nach Mitternacht „ein Zischen“ gehört, rausgeschaut und gesehen, dass der Penny-Markt schon lichterloh brannte. Er alarmierte die Polizei. „Deren Einsatzkräfte und die Feuerwehr rückten sofort an.“

Es galt Alarmstufe IV. Die Duisburger Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr waren mit insgesamt 60 Männern und 25 Fahrzeugen vor Ort. Löschzüge aus Buchholz, Rheinhausen und Homberg unterstützten die Hauptwache.

Einsturzgefahr

„Um 0.57 Uhr hatte das Feuer seine volle Ausdehnung erreicht“, beschreibt Feuerwehrsprecher Michael Haupt die Lage. „Gegen 5 Uhr war es gelöscht.“ Problematisch vom Beginn des Einsatzes an: die Einsturzgefahr. Haupt: „Das ist immer der Knackpunkt bei Supermarkt-Baukörpern dieser Art. Erfassen die Flammen das Dach, stürzt es wenig später total ein. Folglich können wir auch keine Männer mehr ins Innere schicken. Tatsächlich krachte die Decke gegen 1 Uhr herunter.“

Nachdem die Löscheinheiten abgerückt waren, kehrten einige Fahrzeuge zurück. Von einem Leiterwagen aus bekämpfte die Wehr letzte qualmende Stellen von oben aus - diesmal mit Wasser. Der Brandort wurde weiträumig mit Metallgittern abgesperrt. Es roch noch übel in der Umgebung. Die Ermittler der Kripo nahmen indessen, unterstützt von einem Brandsachverständigen, ihre Arbeit auf. Zeugen aus der Umgebung wurden befragt, der Brandort untersucht. Die Polizei, die Brandstiftung als Ursache nicht ausschließen will, bittet weitere Zeugen, die in der Umgebung des Penny-Markts etwas beobachtet haben, sich zu melden. Insbesondere geht es dabei um Personen und Fahrzeuge, die in der Nacht an der Komandantenstraße, Graben- oder Karl-Lehr-Straße gesehen wurden. Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 unter der Rufnummer 2800 entgegen.