Guido Haufschild kehrt nach 20 Jahren in seinen Grill in der Innenstadt zurück und versucht es erneut
Ganz frisch: Draußen an der Fassade prangt wieder „Guidos Flammengrill” an der Reklametafel. Heiligenhaus-Grill und andere Konsorten waren hier früher drin. Jetzt sind sie lediglich Geschichte. Schon am Wochenende will Guido Haufschild zum Frühlingsfest den kleinen Imbiss zwischen dem Pfarramt von St. Suitbertus und der ehemaligen Spielhalle gegenüber vom Rathaus öffnen. Für die Geschäftsstraße im Stadtkern bedeutet das eine Belebung, für Guido ist es eine Rückkehr zur alten Wirkungsstätte: Hier hat er schon vor 20 Jahren gekocht.
Und seine Frau kennen gelernt. Nebenan sei das gewesen, bei Plus, erzählt Felicitas Haufschild. Dort gingen sie damals immer einkaufen, wenn noch etwas gebraucht wurde. Längst ist der Supermarkt umgezogen, das Ladenlokal steht seitdem leer. Im Imbiss hat es immer wieder mal jemand versucht. Ob mit deutscher Küche, ob italienisch, türkisch oder international – lange dauerte es nicht, dann war wieder dicht. Das Experiment gescheitert.
Und nun kommt also Guido wieder. Dass „Haufschild” sein Nachname ist, weiß kaum einer – weithin wird er mit „Flammengrill” identifiziert und gelegentlich auch so angesprochen. Das war der Name, unter dem er von 1989 bis 1999 den innerstädtischen Imbiss betrieben hat. Danach kochte er in der Kantine von Kiekert. Auch im Heljens Bad, wo er seitdem wirkt, kennt man ihn mitterweile als „Flammengrill”. Ab und an stand er auch auf dem Wochenmarkt und bot aus seiner Gulaschkanone warmes Essen an. „Die stammt von der Feuerwehr”, erzählt Haufschild.
Der steht nun in seinem alten und neuen Imbiss. Und beschreibt, was er so plant. Mustert die Speisekarte seines Vorgängers und überlegt, welche Änderungen drauf angebracht werden sollten.
Unterbrochen wird er dabei immer wieder von Passanten, die durch die offene Tür alles Gute wünschen. „Hier links soll der Flammengrill hinkommen, mit Hähnchen”, weiß Guido. Ansonsten werde es deutsche Gerichte geben, dazu ein Tagesmenu. Die Gastronomie im Bad solle ebenfalls weiter vom „Flammengrill” betrieben werden – um die werde sich Felicitas Haufschild kümmern.
Die auch beim weiteren Angebot des „Flammengrills” mit dabei ist: Denn einen Party-Service bieten Haufschilds ebenfalls an. Nicht zu vergessen natürlich den „Fritten-Flitzer”: „Damals hatte ich das erste Pommes-Taxi in Heiligenhaus”, blickt Haufschild auf eine historische Markierung in seiner Laufbahn zurück. Mittlerweile ist der Gastronom im Stadtmarketing aktiv und weiß, dass auch andere Imbissbuden in Heiligenhaus auf den Trichter gekommen sind, gabelfertige Gerichte frei Haus zu liefern.
Nicht zu vergessen natürlich die Gefäße, in denen Guido seine Pommes servierte: Die gab's auch bei ihm zwar nicht in Flaschen, aber wahlweise in den gewohnten Schälchen – oder in den selten gewordenen Tüten.