Duisburg/Dinslaken. Die Kult-Kneipe „Ulcus“ kehrt zurück. Die Wirtin ist keine Unbekannte. Das sind ihre konkreten Pläne für die Traditions-Gaststätte in Dinslaken.

Die angekündigte Rückkehr des „Ulcus“ hat hohe Wellen geschlagen. Auch viele Menschen im Duisburger Norden waren über Jahrzehnte gerne in der Dinslakener Kult-Kneipe. Und Markus Krebs hat dort 2008 seine ersten erfolgreichen Schritte als Comedian gemacht. Im Oktober 2024 soll das Traditions-Lokal nach rund fünf Jahren wiedereröffnet werden. Ursula „Uschi“ Spiewack (67), eine Duisburgerin mit über 40 Jahren Erfahrung in der Gastronomie, ihre Tochter Yvonne Spiewack (34) und ihr Sohn Alexander Massbaum (44) bilden das neue Betreiber-Trio. Der Redaktion haben die Drei bereits verraten, was sie vorhaben.

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„Uschi, komm, wir machen den Ulcus wieder auf!“ Mit diesen Worten, erzählt die 67-Jährige, sei Daniel Kallipke-Kox, Besitzer des Hauses an der Duisburger Straße 35 in der Dinslakener Altstadt, vor einem Jahr auf sie zukommen. Die beiden sind befreundet. Ihm gehört auch das Gebäude, in dem Ursula Spiewack den König-Pavillon am Walsumer Kometenplatz seit 2019 betreibt.

Ulcus: Erfahrene Duisburgerin Wirtin übernimmt Kult-Kneipe in Dinslaken

„Ich kannte den Ulcus gar nicht“, sagt sie. „Mein Sohn und meine Schwiegertochter waren aber vor vielen Jahren mal da und ich mag neue Herausforderungen.“ Die endgültige Entscheidung sei innerhalb der Familie erst vor ein paar Wochen gefallen. Schließlich kümmert sich Ursula Spiewack mit ihren beiden Kindern nicht nur um den König-Pavillon, sondern auch um das Hotel-Restaurant „Haus Garden“ in Walsum.

Ursula „Uschi“ Spiewak steht im Walsumer Hotel-Restaurant „Haus Garden“ hinter der Theke und betreibt auch den „König-Pavillon“ im selben Duisburger Stadtteil.
Ursula „Uschi“ Spiewak steht im Walsumer Hotel-Restaurant „Haus Garden“ hinter der Theke und betreibt auch den „König-Pavillon“ im selben Duisburger Stadtteil. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Das wird sich nicht ändern. Die Lust auf die neue, zusätzliche Aufgabe ist aber einfach groß – ebenso wie schon jetzt das Interesse am geplanten Ulcus-Comeback. Allein die Lieferung der ersten Vintage-Stühle und Sitzbänke jeweils in Wildleder-Optik hat in den Sozialen Medien für großes Aufsehen gesorgt.

Die neuen Sitzbänke für die Wiedereröffnung der Kult-Kneipe „Ulcus“ in Duisburg sind schon geliefert worden.
Die neuen Sitzbänke für die Wiedereröffnung der Kult-Kneipe „Ulcus“ in Duisburg sind schon geliefert worden. © Yvonne Spiewack

„Wir wollen das alte, urige Ulcus-Flair haben“, erklärt Yvonne Spiewack, „und gleichzeitig ein modernes Ambiente schaffen. Ulcus 4.0 wird die Kneipe heißen. Alles ein bisschen amerikanisch angehaucht, mit viel Leuchtreklame.“ Es gibt zudem spezielle Lampen, die aus alten (Wodka-) Flaschen gefertigt worden sind.

Das Bier am Tisch selbst zapfen

Der Thekenbereich soll entsprechend neu gestaltet werden. Dort müssen die Gäste künftig nicht auf ein Bier warten, sondern können es selbst an den Tischen in Baumstamm-Optik zapfen, erklärt Yonne Spiewack das neue besondere Angebot. „Wir werden auch eine Cocktail-Karte haben, Wein, Kaffee und Co. sowie andere antialkoholische Getränke anbieten.“

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Eine kleine Speisekarte soll es darüber hinaus geben. „Wir planen zum Beispiel mit Burgern oder Chicken-Wings, aber auch mit Finger-Food“, so die 34-Jährige. „Wir brauchen eine neue Küche, die alte Durchreiche ist aber noch da.“

Im Hinterhof sollen die Gäste bei gutem Wetter sitzen können, ebenso wie drinnen auch auf der Empore. Dort befinden sich weiter die Toiletten, die gerade erst erneuert worden seien.

Fußball auf der Leinwand und Live-Musik

Neben dem normalen Kneipengeschäft sind immer wieder kleinere Events wie ein Weinabend, Motto-Partys oder Live-Fußball auf einer Leinwand sowie Live-Musik geplant. „Ansonsten spielen wir Musik querbeet“, erklärt Yvonne Spiewack. „Da wird für jeden Geschmack etwas dabei sein.“

Generell will das neue Betreiber-Trio nur Gäste ab 25 Jahren aufwärts haben. „Das werden wir kontrollieren und notfalls nach einem Ausweis fragen“, betont Yvonne Spiewack.

Der Ulcus 4.0 wird nicht an allen Tagen geöffnet sein. „Freitags und samstags auf jeden Fall, vielleicht auch sonntags, außerdem vor und nach Feiertagen sowie zu besonderen Anlässen wie die DIN-Tage oder das Fantastival im Burgtheater“, erklärt die 34-Jährige. „Wir haben wirklich Bock, aus dem Ulcus wieder etwas zu machen.“

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  • Ursula Spiewack (67) lebt seit ihrer Geburt in Duisburg. Sie ist in Wanheimerort aufgewachsen, hat dort die Grundschule und anschließend die Agnes-Miegel-Realschule besucht. Danach absolvierte sie eine Lehre bei der Commerzbank in der Duisburger City und arbeitete vier Jahre als Bankkauffrau.
  • Als die befreundete Betreiberin der Gaststätte „Zur Möwe“ in Neuenkamp erkrankte, wagte sie den Wechsel ohne Vorerfahrung und übernahm das Lokal 1981 mit einer Freundin.
  • Mitte der 80er Jahre hörte Ursula Spiewack dort auf und übernahm allein die Kneipe „Schacht 2/5“ in Aldenrade. Anfang der 90er wechselte sie hinter die Theke der Gaststätte „Unterm Dom“ in Beeckerwerth.
  • 1998 zog die Duisburgerin weiter und betrieb 21 Jahre lange das „Haus Seeblick“ in Wedau. In der Zeit übernahm sie parallel von 2003 bis 2008 das Hotel Montan mit Gastronomie in Marxloh und 2009 das „Haus Garden“ in Walsum. In diesem Hotel-Restaurant ist sie bis heute neben dem König-Pavillon die Chefin.
  • Unterstützt wird Ursula Spiewack seit vielen Jahren von ihrem Sohn Alexander Massbaum (44), einem ehemaligen Berufs-Soldaten, und ihrer Tochter Yvonne (34), einer ausgebildeten Hotelfachfrau.