Duisburg. Duisburg hat Abschied von Bürgermeister Volker Mosblech genommen. Die bewegenden Worte eines Redners rührten die Trauergemeinde zu Tränen.
Bei einer offiziellen Trauerfeier des Rates und der Verwaltung haben am Sonntag in der Salvatorkirche rund 250 Duisburgerinnen und Duisburger Abschied von Volker Mosblech, dem langjährigen zweiten Bürgermeister der Stadt, genommen. Der Versicherungskaufmann und beliebte Lokalpolitiker erlag am 26. April überraschend einer kurzen, schweren Krankheit.
„Wer hätte gedacht, dass sein Leben und Wirken in unserer Stadt so plötzlich zu Ende gehen könnte?“, fragte der Oberbürgermeister Sören Link die Trauergemeinde, die zum überwiegenden Teil schwarz gekleidet war. Nur die grünen Uniformjacken der Schützenvereine brachten etwas Farbe ins Bild. Der katholische Hamborner Mosblech ist ein Faktor im Vereinsleben der Stadt gewesen und war Mitglied in 23 Vereinen und Verbänden mit großer Bandbreite, vom Karnevalsverein bis hin zum Bauverein der evangelischen Salvatorkirche.
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Abschied von Volker Mosblech: 50 Jahre bei der CDU
Loyal, respektvoll und menschlich sei Mosblech, der mehr als 50 Jahre der CDU angehörte, den Bürgerinnen und Bürgern entgegengekommen, sagte Link. So sei ihm die in einer Demokratie seltene Ehre zuteilgeworden, über sechs Wahlperioden hinweg immer wieder das Vertrauen der Wähler und Wählerinnen zu bekommen.
In der Bezirksvertretung, dem Rat der Stadt, im Landtag NRWs (2004 bis 2005) und im Deutschen Bundestag (2015 bis 2017) sei er für seinen Sachverstand, seine Verlässlichkeit und seine herzliche Ausstrahlung geschätzt worden. „Volker, was den Satz angeht, dass es in der Politik keine Freundschaften gibt, da hast du in deinem Wirken stets das Gegenteil bewiesen. Du warst ein Bürgermeister, wie ihn sich die Stadt nur wünschen kann“, ehrte Link den Verstorbenen.
Trauredner findet in der Salvatorkirche berührende Worte
Als zweiter Trauerredner stand ein langjähriger Freund und Parteifreund Mosblechs vor dem Mikrophon. Der Politikwissenschaftler Jürgen Quensell, freundete sich mit Mosblech während der gemeinsamen Zeit in der Jungen Union an. „Ich kannte ihn über fünfzig Jahre“, sagte er bewegt und seine Stimme brach, als er sich an eine für den kommenden Herbst geplante gemeinsame Reise nach Bordeaux erinnerte. „Nun wirst du keine Rede mehr zu meinem Geburtstag halten“, sagte er traurig.
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Er dachte an die alten Zeiten zurück, als man sich gemeinsam in der Jungen Union mit den Jusos anlegte und Mosblech auf der Gitarre Songs von den Rolling Stones spielte. Die Freunde blieben in Kontakt, auch wenn der eine erst nach Bonn und dann nach Berlin ging und der andere seinen Lebensmittelpunkt in Duisburg behielt. Sie trafen sich alle paar Monate, „um gemeinsam über Politik zu lästern“.
„So fahre denn wohl, mein Freund, und Danke“, schloss Quensell seine bewegende Rede und in der Trauergemeinde weinten viele mit ihm.
Heimatverbunden und immer für die Menschen da
Der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Christoph Urban und der katholische Stadtdechant Andreas Brocke gestalteten den Trauergottesdienst gemeinsam und betonten die Heimatverbundenheit des Verstorbenen, der sich immer für die Menschen seiner Stadt eingesetzt habe.
Musikalisch begleitete nicht nur Kirchenmusikdirektor Marcus Strümpe die Trauerfeier an der Orgel. Der Duisburger Musiker Jupp Götz sang leise, nachdenkliche Versionen von „Nehmt Abschied, Brüder“, „Von guten Mächten“ und „Sailing“. Dazu spielte er Gitarre.
>> Der engagierte Mosblech war ein Mann für alle Fälle
- Volker Mosblech, den Freunde „Mose“ nannten, war seit 1989 in der Hamborner Bezirksvertretung aktiv. Seit 1994 war er ununterbrochen Mitglied im Rat der Stadt Duisburg.
- Als zweiter Bürgermeister nahm er seit 2014 sehr viele repräsentative Termine wahr. Er verstand es, würdige Feiern zu gestalten, wenn etwa Duisburger für ihr Engagement geehrt wurden, konnte aber genauso souverän als Sitzungsleiter eine ausgelassene Karnevalssitzung über die Bühne bringen.