Duisburg-Marxloh. Beim Umbau der Brautmodenmeile sollen die Menschen in Marxloh mitreden. Aber viele werden nicht erreicht. Die Stadt äußert sich zu den Vorwürfen.
Die Quartiersmanager und Quartiersmanagerinnen in Marxloh gehören zum 50 Millionen Euro schweren Förderprogramm „Stark im Norden“. Sie verstehen sich als Bindeglied zwischen den Menschen im Stadtteil und den Fachleuten im Rathaus. Bei den Projekten begleiten sie die Bürgerbeteiligungen, insbesondere für den geplanten Umbau der Brautmodenmeile und des August-Bebel-Platzes. Das sei krachend gescheitert, wird jetzt scharfe Kritik aus Marxloh laut. Es gebe keine echte Partizipation; die Diskussionen um die Zukunft des Ortszentrums gehen demnach am Großteil der Betroffenen vorbei. Nicht zuletzt wegen Behördendeutsch und Bildungssprache.
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Die Bürgerbeteiligung gescheitert? Nur eine Mogelpackung? Dem widerspricht die Stadt Duisburg entschieden. „Es ist Ziel des Projektes ,Stark im Norden‘, über unterschiedliche Möglichkeiten zur Beteiligung alle Menschen bestmöglich zu erreichen. Es ist eine Herausforderung, der sich die Quartiersmanagements stellen“, sagt Stadtsprecher Malte Werning gegenüber der Redaktion. Beide Stadtteilbüros werden demnach „regelmäßig zu den Sprechstunden frequentiert“ und besonders in Alt-Hamborn am Altmarkt werde es „sehr gut besucht“. Zudem gingen in den Sprechstunden „viele Telefonate“ ein.
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Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Quartiersmanagements sprechen nach Angaben der Stadt selbst kein Türkisch, Rumänisch oder Bulgarisch, sollen dies aber durch Dolmetscher oder durch andere Kooperationen ausgleichen können. Die Dolmetscher seien für alle Veranstaltungen verfügbar. Die zweisprachigen Sprechstunden (Deutsch und Türkisch) sollen demnächst wieder anlaufen, und neben einer mehrsprachigen Internetseite sind auch Flyer und Ankündigungen in vielen Sprachen verfasst. Je nach Teilprojekt, so die Stadt, „auf Türkisch, Rumänisch, Bulgarisch, Arabisch oder Englisch“. Die Quartiersmanager besuchen zusätzlich viele Treffen und mehrsprachige Veranstaltung, um auch möglichst viele Menschen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung zu erreichen.
Dass zum Förderprogramm viel Amtsdeutsch und Bildungssprache gehört und dass dies Verständnishürden in Marxloh und Alt-Hamborn sind, ist der Stadt offenbar bewusst. „Wenn wir Einzelpersonen ansprechen, werden Fremdwörter und Fachbegriffe so gut es geht vermieden“, so Malte Werning und ergänzt: „Falls das nicht zu umgehen ist, versuchen wir sie möglichst bürgernah zu erläutern. Dabei legen wir Wert auf die Verwendung von Bildsprache.“
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Betroffene stellen der Stadt Duisburg für „Stark im Norden“ trotz all diesen Bemühungen jedoch ein vernichtendes Zeugnis aus. Die zahlreichen Beteiligungsverfahren hat offenbar den Großteil der Anwohner in Marxloh und Alt-Hamborn noch nicht ins Boot geholt.