Duisburg. Wieder ist ein Hund in die Kanäle an der Sechs-Seen-Platte gesogen worden. Jetzt sollen Maßnahmen ergriffen werden. Doch es gibt ein Problem.

Schon wieder ein großer Einsatz an der Sechs-Seen-Platte: Ein Feuerwehrtaucher hat am Dienstag an der Duisburger Sechs-Seen-Platte einen hilflosen Hund aus einem Kanal gerettet (wir berichteten). Der mittelgroße Mischlingshund war nach der Beschreibung von Augenzeugen durch die Sogwirkung in den mit Wasser gefüllten Kanal zwischen Böllertsee und Wambachsee gezogen worden und von alleine nicht mehr aufgetaucht.

Weniger Glück hatte einen Tag vor Heiligabend ein kleiner Pudelmischling. Auch er geriet beim Spielen im Wasser in den Kanal zwischen den beiden Seen in Höhe des Wasserspielplatzes an der Sechs-Seen-Platte. Trotz schneller Reaktion zweier Spaziergängerinnen, die das Unglück beobachteten, konnte der Hund nicht mehr lebend aus dem Kanal gerettet werden.

Der Kanal stellt eine große Gefahr für Hunde dar. Vor allem beim aktuellen Wasserstand.
Der Kanal stellt eine große Gefahr für Hunde dar. Vor allem beim aktuellen Wasserstand. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Was man wissen muss: Zwischen den beiden Seen sorgt das Kanalsystem für den Wasserabfluss. „Das Wasser fließt an dieser Stelle durch die Rohre in den Haubach“, sagt Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe. Die Rohre, die sonst nur wenig Wasser führen, sind durch das noch immer extreme Hochwasser gefüllt und nicht immer gut zu erkennen. Die Feuerwehr konnte nur durch Betätigen eines Schiebers und dem Einsatz von Feuerwehrtauchern den Mischlingshund orten und schließlich retten.

„Ich würde meinen Hund hier auf keinen Fall ins Wasser lassen“, sagt eine Spaziergängerin, die sich den Bereich zwischen den beiden Seen genau anschaut. Ihren Hund hält sie sicherheitshalber an einer Leine. „Alles andere ist hier viel zu gefährlich.“

Neue Hinweisschilder und Absicherungen an Duisburger Sechs-Seen-Platte geplant

Aber nicht alle Hundebesitzer handeln entsprechend vorsichtig und lassen ihre Hunde lieber ohne Leine laufen. Auch im Bereich der Seen. Nicht immer haben die Besitzer ihre Tiere auch gut unter Kontrolle – denn eigentlich dürfen nur Hunde, die den Anweisungen ihrer Besitzer sofort folgen, abseits der Wege ohne Leine laufen.

Einen Tag vor Heiligabend kam die Rettung für den kleinen Pudelmischling zu spät. Er ertrank in dem Kanalsystem.
Einen Tag vor Heiligabend kam die Rettung für den kleinen Pudelmischling zu spät. Er ertrank in dem Kanalsystem. © FFS | Katja Burgsmüller

„Wir werden jetzt schnellstmöglich neue Hinweisschilder aufstellen, die auf die Gefahren dort hinweisen“, sagt Volker Lange. „Zudem werden wir, sobald es der Wasserstand zulässt, die Rohre entweder mit Gittern oder anderen Vorbauten sichern.“ Aber noch sei eine Installation eines Schutzgitters nicht möglich. „Wenn sich das Wasser noch länger in dieser Höhe hält, dann müssen wir dringend eine andere Lösung suchen“, so der Sprecher der Wirtschaftsbetriebe.

Keine Leinenpflicht auf den Wegen an der Sechs-Seen-Platte

Bei dem Gebiet rund um die Sechs-Seen-Platte handelt es sich sowohl um ein Landschaftsschutzgebiet als auch um eine Waldfläche, dort dürfen Hunde somit ohne Leine frei laufen. Allerdings nur auf den Wegen und auch nur dann, wenn der Hund auf die Kommandos des Halters oder der Halterin sofort reagiert. „Wenn man es genau nimmt, zählt der Uferbereich an den Seen zu den Bereichen, in denen Hunde angeleint sein müssten“, sagt Stadtsprecher Sebastian Hiedels. „Zumindest dann, wenn dort kein erkennbarer Weg angelegt ist.“

In diesem Fall sei der Uferbereich mit dem übrigen Waldgelände gleichzustellen: Hunde müssen also an die Leine. Grund sei unter anderem der Schutz der dort lebenden Wildtiere. Leinenpflicht gilt hingegen in allen Park-, Garten- und Grünanlagen der Stadt.