Rheinhausen. Die Johanniter investieren zwei Millionen Euro in medizinische Großtechnik in Rheinhausen. Was dies für die Klinik und für Patienten bedeutet.
Die Johanniter tauschen in ihrer Klinik in Rheinhausen die beiden Messplätze in ihrem Herzkatheter-Labor (HKM) gegen zwei Geräte der jüngsten Generation aus. Das erste ist nach mehrwöchigem Umbau und Installation nun in Betrieb gegangen, das zweite soll im August folgen. Nach eigenen Angaben investieren die Johanniter bis Ende 2025 rund zwei Millionen Euro in medizinische Technik. Die Belegschaft wertet diese Nachricht als wichtiges Signal für die Zukunft des Hauses, mit Blick auf die anstehende Klinikreform in NRW und Gespräche über einen Einstieg des Ritterordens bei den Sana Kliniken Duisburg (wir berichteten).
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Akutversorgung von Herzinfarkt-Patienten in Duisburg und der Region
Das Rheinhauser Haus stärkt damit die Position seiner kardiologischen Klinik, die ein wichtiger Pfeiler im künftigen medizinischen Portfolio des Hauses bleiben soll, im Wettbewerb mit benachbarten Kliniken um die regionale Akutversorgung von Herzinfarkt-Patienten.
An den Messplätzen werden die Herzkranzgefäße bildlich dargestellt. Mit einem Katheter können dann Engstellen oder Verschlüsse aufgedehnt und beseitigt werden. Diese bewährte und schmerzfreie Behandlungsmethode über das Handgelenk, ist oftmals eine schonende Alternative zu offenen Herz-Bypass-Operationen.
Im Zuge des zweiten Messplatz-Austausches wird auch der sogenannte Hybrid-Operationssaal modernisiert. In diesem Bereich werden den Patienten Herzschrittmacher, linksventrikuläre Herzschrittmacher sowie Defibrillatoren und subkutane Defibrillatoren eingesetzt oder entfernt. Auch komplexe Revisionen können hier stattfinden.
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Neue Großgeräte für die Radiologie bis Ende 2025
Das langjährig eingespielte Team der Klinik für Kardiologie unter Leitung von Professor Dr. med. Gunnar Plehn ist auf diese Behandlungsverfahren spezialisiert. Zudem stellt die Klinik seit vielen Jahren die Infrastruktur einer 24-Stunden-Herzkatheterbereitschaft als Notfallversorger für das Einzugsgebiet Duisburg und Umgebung sicher. Der Betrieb eines HKM-Labors erfordert damit hohen Personalaufwand, er gilt allerdings nur im 24/7-Betrieb als medizinisch wie wirtschaftlich sinnvoll.
Sana und Johanniter: Einstieg, Kooperation, Ausstieg – Träger sprechen noch
Weitere Maßnahmen stehen an: Bis Jahresende 2025 werde es im Zuge des Umbaus der Radiologie die „Neuanschaffung diverser Großgeräte“ geben, kündigen die Johanniter an. Über deren möglichen Einstieg am Kalkweg gibt es keinen neuen Stand. Vermutungen aus Kreisen der Sana-Kliniken, ein Einstieg am Kalkweg sei vom Tisch, dementierten beide Seiten im Laufe dieser Woche. „Wir sind weiter im Gespräch“, hieß es.
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Möglicherweise geht es dabei auch um künftige Kooperationen zwischen beiden Häusern. Sie wird zwischen beiden Kliniken in der Onkologie bereits praktiziert. Weitere, etwa in der Kardiologie, könnten folgen. Ob es eine gemeinsame Strategie gibt, wird sich möglicherweise erst im Anhörungsverfahren zur Klinik-Reform beim NRW-Gesundheitsministerium klären, das ab Mitte Mai ansteht.