Duisburg. Auf dem Duisburger Uni-Gelände steht ein Neubau vor dem Start. So geht es weiter mit dem neuen Ingenieur-Campus in Wedau-Nord.

Auf dem Uni-Parkplatz an der Carl-Benz-Straße ist das neue Parkhaus bereits im Bau. Jetzt kündigt der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW (BLB) den Beginn der Arbeiten für einen vierstöckigen Neubau auf der zweiten Parkplatz-Hälfte an.

Zweiter Neubau auf dem Parkplatz des Duisburger Uni-Campus

Dort beginnen im Mai die Vorbereitungen für einen Ersatz des LE-Gebäudes, das Hochhaus aus den 1970er Jahren liegt in Sichtweite ebenfalls an der Carl-Benz-Straße. In dem 80 Meter langen und 33 Meter breiten Neubau sollen künftig auf insgesamt 5500 Quadratmetern Nutzfläche verteilt auf vier Etagen Teile der Universitätsverwaltung sowie Büro- und Seminarflächen unterschiedlicher Fakultäten den notwendigen Platz finden.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Dort einziehen könnten etwa die aktuellen Nutzer des LE-Altgebäudes, das nach Fertigstellung des Neubaus saniert werden soll. „In einer aktuellen Machbarkeitsstudie wird geprüft, inwieweit der bauliche Bestand des Altgebäudes LE nachgenutzt werden kann“, teilt der BLB dazu mit.

BLB: Nachhaltiges Institutsgebäude ohne weitere Flächenversiegelung

„Ohne weitere Flächen zu versiegeln, realisieren wir ein nachhaltiges Institutsgebäude“, fasst Till Neschen, Leiter der Niederlassung Duisburg des BLB NRW, das Neubau-Vorhaben zusammen. Nachhaltigkeit und Klimaschutz spielten bei der Planung eine wichtige Rolle: Die Verwendung recycelter Klinkersteine spart CO₂, durch geänderte Herstellungsprozesse und Betonrezepturen sollen gemäß Herstellerangaben auch beim Rohbau ungefähr 30 bis 50 Prozent weniger CO₂-Emissionen entstehen.

Der Neubau ist Ersatz für das LE-Gebäude an der Carl-Benz-Straße. Wie das etwa 50 Jahre alte Hochhaus saniert und neu genutzt werden kann, lässt der BLB gerade untersuchen.
Der Neubau ist Ersatz für das LE-Gebäude an der Carl-Benz-Straße. Wie das etwa 50 Jahre alte Hochhaus saniert und neu genutzt werden kann, lässt der BLB gerade untersuchen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Dachflächen und zwei Innenhöfe werden ebenso wie das benachbarte Parkhaus begrünt. An heißen Tagen erwärmen sich die Flächen kaum, im Winter sollen sie die Wärme im Gebäude halten und somit Heizenergie sparen. Zusätzlich werden Teilbereiche biodivers realisiert, um weiteren Lebensraum für Insekten und Vögel zu schaffen.

Der Baukörper lässt sich zweiteilen: Im Erdgeschoss befinden sich die hoch frequentierten Vorlesungsbereiche sowie die Hochschulverwaltung und die zentralen Dienstleistungseinrichtungen. In den Obergeschossen befinden sich die Fakultäten. Im Zentrum des Gebäudes verbindet eine Freitreppe jede Etage miteinander.

Ein Blick in den künftigen Innenhof des neuen Gebäudes, in das Verwaltung und Dienstleistungseinrichtungen der Uni ebenso einziehen sollen, wie Fakultäten.
Ein Blick in den künftigen Innenhof des neuen Gebäudes, in das Verwaltung und Dienstleistungseinrichtungen der Uni ebenso einziehen sollen, wie Fakultäten. © blb | BLB

Weitere Sanierungen und Neubauten werden in Neudorf geplant

Das Atrium des Gebäudes wird offen über alle Geschosse gestaltet und bietet daher die Möglichkeit zum Aufenthalt und für Zusammenkünfte. Dieser zentrale Bereich wird, über das optisch aus mehreren Zacken bestehende Scheddach und großzügigen Glasfassaden, mit natürlichem Licht versorgt.

Auch interessant

Die beiden Baumaßnahmen an der Carl-Benz-Straße sind der erste Baustein der zukunftsorientierten Gesamtcampus-Entwicklung. In Neudorf sollen in den nächsten Jahren weitere Neubauten ebenso folgen wie Sanierungen des Altbestandes, etwa der „Keksdosen“. Ein Konzept hatte der BLB unlängst vorgestellt. Es sieht auch die Aufgabe des Gebäudebestandes im Bereich Bismarckstraße/Oststraße vor.

Alternative Parkflächen für die Zeit der Bauarbeiten sind auf der Internetseite der UDE ausgewiesen: https://www.uni-due.de/aktuell/artikelintern.php?id=1298

NEUE MASTERPLANUNG: UDE IST EINE VON DREI MODELL-HOCHSCHULEN

  • Durch eine neue Masterplanung Hochschulbau soll mehr Tempo in den Hochschulbau kommen. Durch die frühzeitige Verschränkung und gleichzeitige Bearbeitung von Planungs-, Genehmigungs- und Finanzierungsverfahren soll die Umsetzung um zweieinhalb Jahre beschleunigt werden.
  • Die bisherige Hochschulstandortentwicklungsplanung (HSEP), die zehn bis 20 Jahre betrachtet, sei „nicht praktikabel für den Hochschulbau“, begründeten Wissenschaftsministerin Ina Brandes, Finanzminister Marcus Optendrenk (beide CDU) und BLB-Geschäftsführerin Gabriele Willems die Neuorgansation.
  • Erprobt werden soll sie an den Universitäten Duisburg-Essen (UDE) und Paderborn, sowie an der Hochschule Bielefeld.
  • Jede Hochschule soll „aktuell notwendige, kurzfristig umsetzbaren Projekte, in der Regel ein bis drei Projekte priorisieren“, der BLB die Planung von Beginn an begleiten. In einem Umsetzungsvertrag mit dem Ministerium vereinbaren die Hochschulen dann ein festes Budget mit einer verbindlichen Obergrenze. Sie sind dann frei in der Entscheidung, den Bau selbst, mit dem BLB oder einem Investor zu realisieren.
  • Ob auch der Neubau des Ingenieur-Campus Teil der neuen Masterplanung ist, stehe noch nicht endgültig fest, so UDE-Sprecherin Astrid Bergmeister auf Nachfrage: „Wir hoffen, darüber bis zum Herbst Klarheit zu haben.“