Duisburg. Andere geben ihre Dauerkarte ab, er lässt sich ein MSV-Tattoo stechen: Peter di Salvo ist treuer Zebra-Fan. Seine Liebe geht durch alle Ligen.
Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen: Seit fast 50 Jahren ist Peter di Salvo Fan des MSV Duisburg. Durch alle Ligen war er seinen Zebras treu. Und auch in der Regionalliga will er den Spielverein unterstützen.
Seit Kurzem prangt ein großes Tattoo auf seinem Rücken: Auf der einen Seite ist das Duisburger Stadtwappen zu erkennen, auf der anderen das Jubiläumslogo, mit dem der MSV vor zwei Jahren sein 120-jähriges Bestehen feierte. „Ich war eigentlich kein Tattoo-Freak, aber als ein Kollege mir gezeigt hat, dass er sich das MSV-Jubiläumslogo auf die Wade hat machen lassen, da bin ich heiß geworden“, erzählt di Salvo.
MSV-Duisburg-Tattoo auf dem Rücken: „Die einzig wahre Liebe“
Mit einer ersten Idee marschierte er ins Duisburger Studio „South Kinkz“ in Buchholz. Dort entstand erst ein Entwurf, der wurde nochmals angepasst, bis di Salvo zu 1902 Prozent zufrieden war. Dann – in einer vierstündigen Sitzung – kam das Tattoo auf die Haut, komplett mit den zwei Wappen, einem Schwert und dem Schriftzug: „Die einzig wahre Liebe.“
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Jede seiner insgesamt vier Tätowierungen sei aus Liebe entstanden, erklärt der Duisburger, dessen Vater aus Sizilien stammt. Er zeigt auf seine linke Brust: „Hier habe ich ein Tattoo für meine Schwester. Sie ist bei einem Autounfall gestorben.“ Auf seinem linken Arm trägt er zwei Uhren, die jeweils die Geburtsstunde seiner Söhne anzeigen. „Am Bein ist mein Land tätowiert – Italien. Und am Rücken eben meine Stadt und mein Verein.“
Tätowierung ist „in der schwersten Zeit des Clubs“ entstanden
Die MSV-Tätowierung hat sich di Salvo vor einem halben Jahr stechen lassen. „Das war im November 2023“, erzählt er. Der MSV stand auf Tabellenplatz 18, hatte gerade mal ein paar Pünktchen eingefahren. Andere hätten zu dem Zeitpunkt schon fast ihre Dauerkarte abgeben wollen, sagt der Duisburger lachend. „Und ich lasse mir eine Tätowierung machen, in der schwersten Zeit des Clubs, wo wir ganz unten waren.“ Er zuckt mit den Schultern. „Wir sind ja immer noch ganz unten.“
Der Abstieg aus der Dritten Liga steht für den Großenbaumer spätestens seit der Heimniederlage gegen Halle fest. Früher hätte er deswegen vielleicht geweint, sagt er, aber heute bleibe er entspannt. „Alle großen Vereine, die in die Regionalliga gegangen sind, sind auch wiedergekommen. Es ist nur eine Frage der Zeit“, meint di Salvo, der seit zehn Jahren eine der größten MSV-Fan-Gruppen bei Facebook betreibt.
Der Vater nahm ihn zum ersten Mal mit ins Wedaustadion
Den MSV hat er quasi von seinem Vater geerbt. Der nahm ihn zum ersten Mal mit ins Wedaustadion, als die Zebras gegen Bayer Leverkusen spielten. Das war Ende der 1970er Jahre. „Da hat es angefangen“, sagt di Salvo. Seitdem folgt der heute 55-Jährige seinem Club durch alle Ligen. Er hat auch zu Oberliga-Zeiten viele Spiele gesehen, gerne auch auswärts.
Lange hatte der Großenbaumer, der im Werkschutz bei Thyssenkrupp arbeitet, auch eine Dauerkarte. Wegen des Jobs und der Schichtarbeit ging das irgendwann nicht mehr. Doch bis heute ist di Salvo bei Spielen in der MSV-Arena dabei, wann immer es ihm möglich ist.
Auch in der nächsten Saison soll sich das nicht ändern, egal in welcher Klasse der MSV am Ende ran muss. „Man kann die Frau wechseln, aber nicht den Verein“, sagt der 55-Jährige. Seine Liebe zu den Zebras ist für immer. So wie sein Tattoo auf dem Rücken.