Duisburg. „I love Duisburg“, sagt James Holt. Schon seit 2010 ist er Zebra-Fan und reist per Flieger zu den Spielen. Wie wurde der MSV sein Lieblingsclub?

Er gehört zu den MSV-Fans mit der längsten Anreise: James Holt stammt aus Wales. Das sind knapp 900 Kilometer bis nach Duisburg. Aber für seine Zebras ist dem 35-Jährigen kein Weg zu weit. „Ach, mit dem Flieger dauert es gar nicht so lang“, winkt der Waliser ab. Und so teuer sei es eigentlich auch nicht. „Jedenfalls nicht viel teurer, als wenn ich mir ein Ticket für Swansea City kaufe, mich in den Zug setze und dann dort ins Stadion gehe.“

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Seit zwölf Jahren kommt Holt regelmäßig nach Duisburg, um Fußball zu sehen. Alle paar Wochen begleitet er sowohl die MSV-Amateure bei ihren Spielen in der Kreisliga als auch die Profis in der Schauinslandreisen-Arena. Dort steht er stets in Block I, „an der Legenden-Wand“, wie er selbst sagt.

MSV-Fan aus Wales: 2010 fing alles an

„Ich fühlte mich willkommen, und das ist es, worum es mir geht“, sagt MSV-Fan James Holt, hier bei einem Spiel der Amateur-Mannschaft.
„Ich fühlte mich willkommen, und das ist es, worum es mir geht“, sagt MSV-Fan James Holt, hier bei einem Spiel der Amateur-Mannschaft. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Alles begann 2010. „Als ich zum ersten Mal hier war, war ich auf eigene Faust nach Köln gereist“, erzählt der Fußballfan. „Ich saß in meinem Hotelzimmer und sah, dass der MSV spielte, also beschloss ich, Duisburg zu besuchen.“ Hier habe er alleine in einer Kneipe gesessen und Bier getrunken. „Da hab ich ein paar Duisburger Fans gesehen. Und auch wenn ich kein Deutsch spreche und sie nicht viel Englisch, fühlte ich mich einfach willkommen. Und das ist es, worum es für mich geht.“

MSV-Fan aus Wales: „Sie dürfen einfach nicht absteigen“

Deswegen sei er immer wieder zurückgekommen. Heute ist Holt in den Duisburger Kneipen und im Stadion wohlbekannt. Er liebt die Stadt, ihre Menschen und das Köpi. Seinen Meiderichern würde er selbst in der Regionalliga die Treue halten. Aber vorstellen möchte er sich das nicht. „Sie dürfen einfach nicht absteigen.“

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Auch seine Freundin nimmt er immer mal wieder mit nach Deutschland. Inzwischen haben die beiden schon einiges gesehen von Duisburg. „Wir haben ihnen die Sechs-Seen-Platte gezeigt, das Loveparade-Gelände und den Rheinpark. James ist sehr interessiert“, sagt Sven. Der 45-Jährige kommt aus Friemersheim, ist seit 32 Jahren Zebra-Anhänger und hat Holt über Facebook kennengelernt.

Hier ist der Waliser mit vielen Duisburgern befreundet. Er lässt seine Nachrichten übersetzen, damit er besser verstanden wird. Ein paar Brocken Deutsch hat er aber auch schon gelernt. Den Zebra-Twist kann er jedenfalls mitsingen. Und falls es mal schief klingt, ist das auch kein Beinbruch. Denn: „Es kommt vom Herzen. I love Duisburg – ich liebe Duisburg“, beschreibt Holt und legt dabei die Hand auf seine Brust. Bald kommt er wieder angeflogen – um alte Freunde zu treffen. Und seinen MSV im Abstiegskampf zu unterstützen.

Holt ist sowohl in den Duisburger Kneipen als auch im Stadion wohlbekannt. Er liebt die Stimmung am Platz und das Gefühl, einer großen Familie anzugehören.
Holt ist sowohl in den Duisburger Kneipen als auch im Stadion wohlbekannt. Er liebt die Stimmung am Platz und das Gefühl, einer großen Familie anzugehören. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND