Duisburg. Was bringen große Sport-Events der Stadt Duisburg? So haben Hotels, Gastronomie und Firmen von der Kanu-WM und dem Football-Finale profitiert.
Was bringen große Sport-Events der Stadt Duisburg? Wie stark sind die wirtschaftlichen und imagefördernden Effekte? Duisburg Kontor, Duisburg Sport und die Duisburger Stadionmanagement GmbH (DSM) haben diese Fragen am Beispiel der Kanu-WM und des Finales der European League of Football im Jahr 2023 wissenschaftlich untersuchen lassen. Die Ergebnisse der Unternehmensberater der SLC Management GmbH aus Nürnberg haben die Erwartungen übertroffen.
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Die zwei Studien weisen aus regionalökonomischer Sicht für beide Großveranstaltungen einen Wert von mehr als 20 Millionen Euro nach – rund 6,3 Millionen Euro bei den Kanu-Wettkämpfen auf der Regattabahn im vergangenen August und sogar fast 14 Millionen Euro beim Football-Finale zwischen Stuttgart Surge und Rhein Fire im September in der mit 31.500 Zuschauern ausverkauften Schauinsland-Reisen-Arena.
Große Sport-Events: Überraschender Millionen-Segen für Duisburg
Bei der WM der Kanuten macht dabei der sogenannte Umsatz-Effekt mit fast 3,5 Millionen Euro den größten Anteil aus (54,8 Prozent). Dabei geht es um die Umsätze, die durch Aufträge der Sportveranstaltung direkt oder indirekt entstehen. Alexander Klomparend, Sprecher von Duisburg Kontor, nennt zwei Beispiele: So seien lokale Firmen etwa für Sanitäranlagen oder die elektrische Verkabelung beauftragt worden.
Der Gastronomie-Effekt lag bei der Kanu-WM bei rund 1,2 Millionen Euro. Dabei handelt es sich für Restaurants und Co. um Mehreinnahmen. „Die Teams von SLC haben während der Wettkämpfe ganze Delegationen befragt, wie viel sie pro Nase ausgegeben haben“, erklärt Klomparend.
Positiver Image-Effekt
Der Effekt auf die Hotellerie hatte mit 976.000 Euro den drittgrößten Anteil (15,5 Prozent), gefolgt vom Bekanntheits- und Image-Effekt mit einem Wert von 642.000 Euro. Dabei geht es um den Alternativkostenansatz, um Werbekosten, die die Stadt ohne das Event hätte bezahlen müssen.
Die Auswertung für das Football-Finale:
- Gastronomie-Effekt mit einem Wert von 5,7 Millionen Euro (Anteil: 41,2 Prozent)
- Hotellerie-Effekt bei 4,3 Millionen Euro (30,9 Prozent)
- Umsatz-Effekt bei 2,8 Millionen Euro (20,3 Prozent)
- Bekanntheits- und Imageeffekt bei eine Million Euro (7,4 Prozent)
Der Steuereffekt, die kommunalen Steuerzahlungen, hatte bei beiden Events mit 15.000 Euro bei der Kanu-WM und 24.000 Euro beim Football-Finale den geringsten Anteil.
Für Uwe Kluge sind die Ergebnisse der Studien „außerordentlich erfreulich“, so der Geschäftsführer von Duisburg Kontor. „Sie zeigen, dass sich unsere Marketingmaßnahmen offensichtlich lohnen.“ Ungefähr 150.000 bis 200.000 Euro, so Kluge, seien dafür insgesamt in die Kanu-WM und das Football-Finale investiert worden.
„Die Studien sind für uns Ansporn, weitere Groß-Events nach Duisburg zu holen“, betont er. Es gebe schon jetzt immer mehr Anfragen im Tourismus-Sektor und für Veranstaltungen. 2024 wollen sich die Verantwortlichen allerdings auf kleinere Events wie die Drachenboot-Regatta oder den Muddy Angel Run im Juni konzentrieren.
Ansporn für weitere Großveranstaltungen
Das Finale der European League of Football steigt in diesem Jahr in Gelsenkirchen. Christopher Mainka, Geschäftsführer der Duisburger Stadionmanagement GmbH, sagt dazu: „Die Liga will wachsen, ist aber weiter von unserer Arena und dem Standort begeistert. Außerdem haben wir mit Rhein Fire eine nahezu perfekte Zusammenarbeit.“
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Was die Regattabahn betrifft, darf sich Duisburg auf die Ausrichtung der Kanu-U23-WM 2026 freuen. Schon ein Jahr zuvor finden dort die Ruder-Wettkämpfe der „World University Games“ statt, der früheren Universiade. Dann soll auch die neue Tribüne mit bundesweit einzigartiger Technik fertig sein.
>> Große Sport-Events: Das verbinden die Gäste mit Duisburg
- Im Rahmen der Studien der SLC Management GmbH wurden die Besucher der beiden Groß-Events 2023 auch zu ihren Assoziationen mit der Stadt Duisburg befragt. Die Kanu-WM lag bei den Wettkämpfen an der Regattabahn mit 72 Prozent und Rhein Fire beim Football-Finale mit 67 Prozent nicht ganz überraschend weit vorn.
- Darüber hinaus tauchten Begriffe wie „Ruhrgebiet“, „MSV Duisburg“, „Größter Binnenhafen Europas“, „Schimanski“, „Wedau“ und die „Schauinsland-Reisen-Arena“ in beiden Top-Ten-Listen auf.
- Die Studien haben laut Duisburg Kontor insgesamt über 30.000 Euro gekostet. Nach Angaben des größten Open-Air-Veranstalters der Stadt haben die Sport-Unternehmensberater aus Nürnberg auch schon für mehrere Fußball-Bundesligisten wie Bayern München gearbeitet.