Duisburg. Beim Abbruch der A40-Rheinbrücke zeigt sich, wie filigran das Bauwerk war, über das wir jahrelang gefahren sind. Fotos von den Arbeiten.

Der alten A40-Rheinbrücke in Duisburg geht es jetzt an den Kragen, das erste Element an den Außenseiten wurde herausgeschnitten. Freie Sicht auf den Rhein.

„Wahnsinn, wie dünn die Bleche sind!“, sagt Knut Ewald beeindruckt. Jahrzehntelang sind die Autofahrer über 22 Millimeter dünnen Stahl gefahren, „und das hat nachweislich gehalten“, sagt der Projektleiter der Deges für den Abriss und Neubau der A40-Rheinbrücke. In den 60er- und 70er-Jahren habe man „unglaublich schlank geplant, materialsparend gebaut, für den Verkehr damals war das auch völlig ausreichend“.

Abriss der alten A40-Rheinbrücke in Duisburg zeigt, wie filigran das Bauwerk war

Für die Stabilität des filigranen Baus sorgten zudem viel Beton sowie die Trapezbleche unterhalb des Stahls, also die nebeneinander angeordneten dreieckigen Unterkonstruktionselemente, die jetzt für eine kurze Zeit wieder ans Tageslicht kommen. Die neue Brücke nebenan ist deutlich stabiler gebaut, muss mehr Gewicht, mehr Verkehr schultern, sagt Ewald.

Deges-Projektleiter Knut Ewald begleitet die Rückbauarbeiten der A40-Rheinbrücke.
Deges-Projektleiter Knut Ewald begleitet die Rückbauarbeiten der A40-Rheinbrücke. © FUNKE Foto Services | Oliver Mueller

Beim Vorgängermodell werden jetzt zunächst die sogenannten Kragelemente abgeschnitten, also das, worauf früher ein Teil der Fahrbahnen und der Radweg lag. Dafür werden zunächst Löcher in die Stahloberfläche gebrannt, um Kranösen einzuhaken. Damit wird das jeweils anderthalb Meter breite Kuchenstück an einen Kran gehängt und gesichert. Dann fliegen abwechselnd oben und unten die Funken, weil die Stücke mit Brennschneidern getrennt werden. Ein Fahrgerüst unter der Brücke schützt den Rhein vor Dreck und Funkenflug.

Die Arbeiter werden bei den Abrissarbeiten durch die alten Schutzelemente der A40-Brücke gesichert, zum Teil auch durch Gurte.
Die Arbeiter werden bei den Abrissarbeiten durch die alten Schutzelemente der A40-Brücke gesichert, zum Teil auch durch Gurte. © Deges | Deges

Der Königsmoment: Komplette Trennung binnen drei Wochen

In etwa drei Wochen soll es zum Königsmoment kommen: Dann wird der tragende Hohlkasten in der Brückenmitte durchtrennt. Wie berichtet, ist das ein besonders schwieriges Unterfangen, weil die Brücke unter Spannung steht.

Im Rhein selbst leiten Wahrschauflöße die Schifffahrt an den Arbeitsstellen vorbei, während die Brücke scheibchenweise zurückgebaut wird. Auf der Brücke knapp 20 Meter über dem Rhein sind knapp 30 Leute mit dem Abbruch beschäftigt.

22 Millimeter dünn war die Stahlplatte für die Fahrbahn der A40-Rheibrücke. Darunter sieht man die Funken fliegen: Mit Brennschneidern werden die Elemente Stück für Stück abgeschnitten.
22 Millimeter dünn war die Stahlplatte für die Fahrbahn der A40-Rheibrücke. Darunter sieht man die Funken fliegen: Mit Brennschneidern werden die Elemente Stück für Stück abgeschnitten. © Deges | Deges

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