Duisburg. Comedian Markus Krebs macht seinem Ärger in der tiefen MSV-Krise Luft. Was der leidenschaftliche Fan jetzt von Trainer und Team fordert.

Die Kicker des MSV Duisburg stecken als Tabellen-18. der Dritten Liga tief im Abstiegssumpf. Satte acht Punkte ist das Team von Trainer Boris Schommers nach dem bitteren 1:4 bei RW Essen vom rettenden Ufer entfernt. Comedian Markus Krebs (53), seit Jahrzehnten glühender Anhänger der „Zebras“, leidet mit seinem Lieblingsclub. Gegenüber der Redaktion schüttet er sein Herz aus und macht vor dem Abstiegskracher am Freitag, 12. April, ab 19 Uhr gegen Waldhof Mannheim klare Ansagen.

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Nach der Pleite bei RWE am Sonntag hatte Krebs noch einen Auftritt. „Du musst die Leute zum Lachen bringen, obwohl du innerlich zusammengesackt bist“, erzählt er. „Es war trotzdem ein geiler Abend in Wesel. Ist ja quasi ein Heimspiel.“ Die Niederlagen des MSV zuletzt gegen Bielefeld und Essen hat er aber noch längst nicht verdaut.

Markus Krebs ärgert sich maßlos über MSV-Pleiten gegen Bielefeld und Essen

„Da musst du nicht verlieren“, redet er sich in Rage. „Das waren keine Mannschaften, die Weltklasse-Fußball gegen uns gespielt haben. Unnötig! Aber wenn Joachim Hopp in der Halbzeitpause mehr Emotionen zeigt als der ganze Verein, ist das beispiellos“, so der 53-Jährige über die MSV-Legende.

Wenn Joachim Hopp in der Halbzeitpause mehr Emotionen zeigt als der ganze Verein, ist das beispiellos.“
Markus Krebs, Comedian und MSV-Fan

Was Krebs jetzt gerne machen würde: „Ich wäre am liebsten beim Training an der Westender Straße dabei. Nicht als Comedian. Ich würde die Jungs lang machen – freundlich mal die Situation erklären, für die Stadt, die Region und die Fans.“

Am Freitag kann der Lokalpatriot wegen eines Auftritts in Mönchengladbach nicht beim Spiel gegen Mannheim in der MSV-Arena dabei sein. Für ihn steht fest: „Wenn wir jetzt gegen Waldhof verlieren, ist es vorbei. Das ist Fakt.“ Aber andernfalls sei der Klassenerhalt noch drin.

Der Glaube an den Klassenerhalt

Darauf hatte Krebs bei seiner Benefizveranstaltung für die „Zebras“ Anfang des Jahres im Flic-Flac-Zelt in Duisburg gewettet. Jetzt sagt er: „Am Ende haben wir mit Dresden einen schweren Gegner. Aber der Rest ist machbar.“

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15 Punkte aus den verbliebenen sechs Partien seien möglich. „18 Punkte wären Weltklasse“, so Krebs. „Da denkt man jetzt vielleicht: Der ist panne. Aber nein! Jetzt nur noch Gas geben und nach vorn.“ Es sei ab sofort Hurra-Fußball angesagt.

Forderung: Kein Sicherheitsfußball mehr – nur noch nach vorn

„Wir müssen alles auf eine Karte setzen“, sagt er. „Mit diesem Sicherheitsfußball kann ich nichts anfangen. Damit werden wir nur mit Sicherheit absteigen. Jetzt nur noch offensiv. Zwei Stürmer und vier Offensivspieler dahinter und dann Vollgas geben. Tore, Tore, Tore – nicht aufgeben und die Spiele gewinnen. Und dann zeigen wir am Ende allen mal, was eine Sensation ist.“

Markus Krebs fordert von MSV-Trainer Boris Schommers keinen Sicherheitsfußball mehr.
Markus Krebs fordert von MSV-Trainer Boris Schommers keinen Sicherheitsfußball mehr. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Eins ist sicher: Wenn die MSV-Kicker in den nächsten Spielen nur ansatzweise so viel Leidenschaft für den Club zeigen wie Markus Krebs, gelingt vielleicht doch noch das schier Unmögliche.