Duisburg. Immer wieder Unruhe: An einer Grundschule im Duisburger Süden hat seit 2022 die vierte Schulleiterin den Dienst übernommen. Eltern verunsichert.
An der städtischen Gemeinschaftsgrundschule Großenbaumer Allee in Duisburg-Großenbaum kehrt keine Ruhe ein. Seit dem Weggang von Schulleiterin Nicole Kuhlee vor zwei Jahren wurde die Stelle jetzt mit Edith Winter bereits zum dritten Mal neu besetzt. Und das zum zweiten Mal auch wieder nur kommissarisch.
Duisburg: Ständige Unruhe an Grundschule Großenbaumer Allee
Nach dem Weggang von Nicole Kuhlee vor zwei Jahren, die zuvor schon Konrektorin in Großenbaum war, übernahm im August 2022 Alexander Puy-Merks kommissarisch die Leitung. Wie jetzt auch Edith Winter, seit knapp fünf Jahren Schulleiterin der Grundschule Rahm, wurde er seinerzeit vom Schulamt Duisburg für die Leitung für ein paar Stunden von seiner eigentlichen Schule (GGS Tonstraße in Duissern) nach Großenbaum abgeordnet. Im Gegensatz zu Edith Winter wusste Puy-Merks aber bereits vor den Sommerferien von seinem zusätzlichen Einsatzort, der zunächst für ein Jahr befristet war, aber nicht so lange andauern sollte.
Im März 2023, ziemlich genau vor einem Jahr, übernahm dann Claudia Hoechst die Großenbaumer Grundschule. Die Düsseldorferin hatte sich auf die Stelle an der „kleinen Schule im Duisburger Süden“ aktiv beworben, wollte den doch eher ungewöhnlichen Wechsel in die Nachbarstadt. „Die Schule ist meine absolute Wunschschule“, sagte die damals 55-Jährige.
Jetzt, nach nur zwölf Monaten, hat Claudia Hoechst die Schule bereits wieder verlassen. „Überraschend und aus persönlichen Gründen“, wie es in einem Schreiben an die Eltern heißt. Aber gerade die seien durch die ständigen Wechsel immer mehr verunsichert, heißt es aus dem Umfeld der Schule. Verständlich, denn die aktuellen Viertklässler lernen nun bereits die vierte Schulleitung in ihrer noch jungen Schullaufbahn kennen. Claudia Hoechst übernimmt übrigens ab sofort die Leitung an der Grundschule Wanheim.
„Ich habe in der vergangenen Woche von meiner Abordnung erfahren“, sagt Edith Winter am Donnerstag auf Nachfrage. „Das kam doch ziemlich überraschend.“ Um sich auf ihre neue Aufgabe vorzubereiten, hat Edith Winter ihren Urlaub in den anstehenden Osterferien abgesagt. „Ich habe schon in den letzten Tagen jeweils morgens ab 7 Uhr Gespräche mit dem Kollegium in Großenbaum geführt“, sagt Edith Winter. „Für mich ist es wichtig, die einzelnen Kollegen abzuholen, ihre Vorstellungen, Stärken und Einschätzungen kennenzulernen.“
In einem Brief an die Großenbaumer Eltern hat sich Edith Winter bereits vorgestellt. „Als Schulleiterin ist mir bewusst, dass der Weggang von Frau Hoechst verbunden mit einer Übergangslösung für Sie als Eltern, für das Kollegium, für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der OGS und der Betreuung, für die Hausmeisterin und die Sekretärin ein Einschnitt in vielfacher Hinsicht ist“, schreibt sie. Nach ersten Gesprächen vor Ort sei sie aber davon überzeugt, dass es gemeinsam gelingen werde, für die Kinder den Schulalltag und das Schulleben in gewohnter Qualität fortzuführen.
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Möglich wurde die Übernahme der kommissarischen Leitung an der Nachbarschule auch nur, weil die Konrektorin aus Rahm nun für zehn Stunden wieder in den Schuldienst zurückkehrt. „Sonst wäre der Einsatz nicht möglich gewesen.“ Die zusätzliche Schulleitung zu übernehmen, war für Edith Winter selbstverständlich. „Wenn meine Schule in Not ist, freue ich mich auch über jede Hilfe.“
Wie geht es langfristig an der Großenbaumer Allee weiter? Bis zum 31. Juli ist Edith Winter zunächst kommissarische Schulleiterin in Großenbaum. „Erst dann wird die Stelle ausgeschrieben.“ Ob es dann einen schnellen Wechsel geben wird, bleibt abzuwarten. „Im Moment ist es ja eher schwierig, Lehrerstellen in Duisburg zu besetzen“, weiß Edith Winter.