Duisburg. Auch ohne eigenen Garten können Duisburger auf Hof Blomenkamp Gemüse anbauen. Doch spart man sich damit den Einkauf im Supermarkt?

Ein paar Stunden im eigenen Garten verbringen, die frische Luft genießen und eigenes Gemüse anbauen: Im dicht bebauten Duisburg scheint das ohne Einfamilienhaus oder Erdgeschosswohnung kaum vorstellbar. Aber: auf Hof Blomenkamp in Serm sind für 2024 noch Gemüsegärten frei.

Der Hof vermietet insgesamt 57 Gärten in Kooperation mit dem Unternehmen „Meine Ernte“. Das Konzept dahinter: Hobbygärtner, Selbstversorger und solche, die es werden wollen, mieten einen vorbereiteten Garten für eine Saison. Aktuell sind noch 15 Gärten frei, und ein bisschen Zeit ist auch noch: Die Saison startet in diesem Jahr am 5. Mai. Wer noch einen Garten mieten möchte, kann das unter meine-ernte.de tun.

„Vorbereitet“ bedeutet, dass Bauer Blomenkamp bereits die schweren Bodenarbeiten erledigt und um die 20 Gemüsesorten angepflanzt hat, ebenso einen Blühstreifen für Insekten. Den übrigen Platz können Gartenmieter und -mieterinnen dann nach eigenem Wunsch bepflanzen.

Dabei steht nicht bei allen nur der Freizeitaspekt im Vordergrund. Bei anderen steht der finanzielle Vorteil der Selbstversorgung im Fokus. Aber spart so ein Gemüsegarten am Ende wirklich Geld? Oder müssen Selbstversorger am Ende sogar draufzahlen? Eine Übersicht über die Kosten – und für wen sich die Investition lohnt.

Selbstversorgung in Duisburg: Eine Kostenübersicht

Die Gemüsegärten von „Meine Ernte“ gibt es in Duisburg in zwei unterschiedlichen Größen: Ein kleiner Garten umfasst 45 Quadratmeter und kostet pro Saison 259 Euro, ein Familiengarten ist etwa 90 Quadratmeter groß und kostet 479 Euro. Und was kriegt man dafür?

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Im Preis ist die Nutzung von Wasser und Gartengeräten wie Spaten und Harken inbegriffen. Bauer Blomenkamp steht außerdem regelmäßig für Fragen bereit. Im Oktober oder November ist die Saison vorbei. Knapp sechs Monate können sich Mieter hier also selbst versorgen.

Die Gärten sind zwischen zwei und 2,50 Meter breit. In einer Reihe finden etwa vier Kohlköpfe Platz – oder 30 Möhren. Mit der richtigen Pflege ist so ein Gemüsegarten also sehr ertragreich. Das zeigt auch das Beispiel von Familie Kitzing, die bereits seit zehn Jahren einen Gemüsegarten mietet. In einem Jahr hat sie ihre Ernte genau festgehalten – und kam auf 454 Kilogramm Gemüse. Zu den Mietkosten kamen in dem Jahr noch ca. 50 bis 70 Euro für Saatgut und Jungpflanzen.

In Duisburg-Serm sind für 2024 noch Mietgärten frei.
In Duisburg-Serm sind für 2024 noch Mietgärten frei. © WAZ

Fazit: Lohnt sich ein Gemüsegarten in Duisburg?

Kosten gibt es also, keine Frage: aber eben auch einen beträchtlichen Ertrag. Lisa Blomenkamp-Buse vom Hof erklärt das so: „Es kommt darauf an, was sie haben wollen. Wenn man sich auf die Gemüsesorten im Garten beschränkt, kann man sich den Gemüseeinkauf im Supermarkt sparen. In der Hochphase kann man eine ganze Menge ernten.“ Manchmal sogar so viel, dass die Hobbybauern das Gemüse einkochen müssen, bevor es schlecht wird.

Eigentlich, sagt Blomenkamp-Buse, sei bei den mindestens 20 Sorten aber für jeden etwas dabei. „Und die Mieter tauschen auch untereinander. Wenn man mal keine Lust mehr auf Zucchini hat, nimmt sie vielleicht der Nebenmieter im Tausch für einen Kohlkopf.“

Duisburger, bei denen andere Aspekte – besserer Geschmack, Klarheit über die Herkunft des Gemüses, Zeit an der frischen Luft, Selbstverwirklichung und natürlich Spaß – im Vordergrund stehen, machen mit einem gemieteten Gemüsegarten sowieso nichts falsch. Wie es Redakteurin Fabienne Piepiora in ihrem Fazit zu ihrem eigenen Gemüsegarten schrieb: „Vielleicht sind die Tomaten günstig im Supermarkt zu haben, doch die eigenen sind unbezahlbar.“