Duisburg. Weil sich die Besucher „belästigt fühlen“, geht ein Duisburger Einkaufszentrum jetzt aktiv gegen aggressive Bettler vor. Das sind die Maßnahmen.

Viele Anwohner in der Duisburger Altstadt ärgern sich schon lange über aggressive Bettler in ihrer direkten Nachbarschaft, jetzt wehrt sich auch das City-Palais: Auf einem Schild am Eingang des Einkaufszentrums bittet das Center-Management „im Namen aller Mieter“, bettelnden Personen kein Geld mehr zu geben.

„Wir können nachvollziehen, dass Sie mit Ihren Geldspenden die Obdachlosen und Bedürftigen unterstützen wollen“, heißt es unter einem roten Stopp-Zeichen. Aber die Art und Weise, mit der Besucher und Kunden teilweise angesprochen würden, werde immer aggressiver.

Aggressive Bettler im City-Palais: „Besucher des Casinos werden belästigt“

Das Casino habe reagiert und in Abstimmung mit dem Center-Management Schilder aufgehängt, die Besucher bitten, Bettlern kein Geld zu geben, erklärt ein Sprecher der Volksbank Brawo.
Das Casino habe reagiert und in Abstimmung mit dem Center-Management Schilder aufgehängt, die Besucher bitten, Bettlern kein Geld zu geben, erklärt ein Sprecher der Volksbank Brawo. © WAZ | Tina Halberschmidt

Auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigt Daniel Dormeyer, Pressesprecher der Volksbank Brawo, Betreiber des City-Palais‘, dass das „Ausmaß der Bettelei“ bereits seit Februar 2023 zugenommen habe. „Insbesondere die Besucherinnen und Besucher des Casinos werden erheblich belästigt und gestört.“

Das Casino habe darauf reagiert und in Abstimmung mit dem Center-Management Schilder aufgehängt, die einerseits darauf hinweisen, dass das Betteln im Einkaufszentrum verboten ist, und andererseits die Besucherinnen und Besucher darum bitten, nicht auf Bettler einzugehen.

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Viele Anzeigen bei der Polizei gestellt

Zudem habe das Center-Management „temporär den Wachdienst personell erhöht“. Bei der Polizei seien inzwischen „mehrere hundert Strafanzeigen“ gegen bettelnde Personen gestellt worden, die gegen das mündliche und schriftliche Hausverbot verstoßen hätten.

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Dass sich vermehrt Bettler und Obdachlose in der Innenstadt aufhalten sollen, beklagen immer wieder auch Anwohner. „Nehmen Sie 100 Euro in die Hand – wenn Sie jedem etwas geben, kommen Sie damit nicht von der Münzstraße bis zum Hauptbahnhof“, ärgerte sich unlängst eine Frau, die an der Venusgasse wohnt.

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Auch eine Leserin, die seit vielen Jahren in der Altstadt lebt, sagt gegenüber der Redaktion, sie gehe nur noch ungern in die Stadt. Bei einem Spaziergang über die Königstraße sei sie zwischen Lifesaver-Brunnen und Bauernmarkt „fünfmal angebettelt“ worden.

Tatsächlich sind Personen, die etwa am Schäferturm, im Kantpark oder an der Bahnhofsplatte öffentlich Drogen konsumieren, Alkohol trinken oder „aggressiv betteln“ den Händlern und Immobilienbesitzern seit langer Zeit ein Dorn im Auge.

Das Center-Management des City-Palais hat nach eigener Angabe zeitweise mehr Wachleute im Einsatz, um gegen aggressives Betteln vorzugehen.
Das Center-Management des City-Palais hat nach eigener Angabe zeitweise mehr Wachleute im Einsatz, um gegen aggressives Betteln vorzugehen. © Duisburg | Alexandra Roth

Städtischer Außendienst auch außerhalb der Dienstzeiten der Stadtverwaltung erreichbar

Bürger, die sich beim Bummel über die Königstraße belästigt fühlen, haben die Möglichkeit, sich beim städtischen Außendienst (SAD) des Bürger- und Ordnungsamtes zu melden.

Der SAD ist während der Dienstzeiten des Amtes in der Duisburger Innenstadt nahezu durchgängig im Einsatz und ist in akuten Fällen auch außerhalb der regulären Dienstzeiten der Verwaltung (montags bis freitags von 8 Uhr bis 23 Uhr sowie samstags von 10 Uhr bis 24 Uhr) unter der Rufnummer 0203 283 3900 erreichbar.