Duisburg. Erneut wird der ÖPNV in Duisburg bestreikt. Das bringt Schüler in Schwierigkeiten. Deswegen stehen sie dennoch hinter den Streikenden.
Die Busse und Bahnen stehen still. Am Mittwoch, 6. März, wird der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) weiterhin bestreikt. Davon betroffen sind auch die Busse und Bahnen der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG).
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Das Problem: Viele Schülerinnen und Schüler sind auf den ÖPNV angewiesen. Sie kommen durch die Streiks entweder gar nicht oder verspätet in die Schule. Das führt auch zu Frustration.
Streik im ÖPNV in Duisburg führt zu leereren Klassenzimmern
„Die Schulhöfe und Klassenzimmer sind leerer“, sagt Florim Iseini. Der 17-Jährige ist Bezirksschülersprecher in Duisburg und selbst Schüler der zehnten Klasse am Mercator-Gymnasium. Er selbst sei von dem Streik betroffen und konnte gestern nicht in die Schule. „Heute hatte ich Glück, dass ein Freund mich mit dem Auto mitgenommen hat.“
Verärgerung sei bei den anderen Schülern durchaus zu spüren. Die Abschlussklassen befinden sich derzeit mitten in den Vorbereitungen: Die Abiturienten schreiben ihre Vorabi-Klausuren, die zehnte Klasse bereitet sich auf die zentralen Prüfungen vor, die im Mai stattfinden. „Es wurde jetzt an vier Tagen bestreikt. Das zehrt ein bisschen“, weiß der 17-Jährige.
ÖPNV-Streik in Duisburg: Schülerschaft ist solidarisch
Iseini betont aber, dass er und die Schülerschaft hinter dem Streik stehen und solidarisch mit den Streikenden sind. „Wir verstehen es sehr gut, wieso die Menschen ihe Arbeit niederlegen. Wir sehen das Problem nicht bei den Menschen, sondern bei denen, die nicht bereit sind, die Arbeitsbedingungen zu verbessern.“ Es dürfe nicht das Bild entstehen, dass sich alle Schüler freuen, dass sie wegen des Streiks nicht zur Schule müssen. Dennoch müsse der soziale Aspekt beachtet werden. Nicht jeder habe die Möglichkeit mit dem Auto zu fahren oder von den Eltern gebracht zu werden. „Das kann zu einer sozialen Schieflage führen“, meint Iseini.
GDL-Streik betrifft Duisburger Hbf: Züge in NRW fahren nicht
Mit dem Stillstand des ÖPNV ist es allerdings noch nicht genug. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat einen Streik angekündigt. Züge der Deutschen Bahn in NRW und ganz Deutschland fallen am Donnerstag, 7. März, und Freitag, 8. März, aus. Nicht betroffen sind die Züge privater Anbieter.
Auch von diesem Streik sind Duisburgs Schüler betroffen. Bei Iseini in die Klasse geht beispielsweise ein Mitschüler, der täglich aus Wuppertal anreist. Generell müsse darauf geachtet werden, dass keine zu großen Nachteile für die Schüler entstehen, die wegen der Streiks nicht zur Schule kommen können. „Das darf nicht überhandnehmen, wenn wir bald in die Prüfungen gehen.“
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Eine Option damit umzugehen, könne der Digitalunterricht sein. „An den Schulen, an denen es geht, wäre es vielleicht eine Überlegung, den Unterricht hybrid durchzuführen in solchen Fällen“, so Iseini. Außerdem würde er sich wünschen, dass manche Regelungen an Schulen überdacht werden, wie beispielsweise, dass ein Schulweg von bis zu fünf Kilometern zu Fuß machbar ist. „Für sehr viele ist es das, für viele andere aber nicht.“ Er denkt dabei besonders an die Jüngsten.
Nicht nur der Schulweg ist ein Problem
Das Problem ist allerdings nicht nur der Weg zur Schule. „Für manche ist schwieriger an Freizeitaktivitäten nach der Schule teilzunehmen. Das ist nicht allzu dramatisch, darf aber auch nicht vergessen werden“, sagt Iseini. Was er sich wünscht: Ein flächendeckendes Angebot an Schulbussen sowie die Ausweitung der Nachtexpress-Linien auf das gesamte Duisburger Stadtgebiet. So könnten trotz des Notbetriebs alle Stadtteile weiterhin erreichbar sein.