Duisburg. Die DVG setzt immer mehr neue Straßenbahnen ein. Was dies für die 903 und für die 901 bedeutet. Prognose für ein Ende des Schienenersatzverkehrs.
Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) kann immer mehr neue Straßenbahnen einsetzen. Aktuell sind nach Angaben der DVG-Sprecherin Kathrin Naß täglich etwa zehn Neufahrzeuge im Fahrgastbetrieb, in der Spitze waren es demnach auch schon zwölf. Diese seien nicht mehr nur auf der fahrgaststärkeren Linie 903, sondern mittlerweile regelmäßig auf der Linie 901 unterwegs. „Jeden Tag“, versichert Naß. „Die Anzahl kann allerdings variieren.“ So seien am Montag, 26. Februar, beispielsweise jeweils fünf neue Bahnen auf beiden Linien unterwegs gewesen.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Eine Nachricht, die angesichts der alten, maroden und sehr störanfälligen Niederflurflotte auch in Mülheim gerne vernommen werden wird. Die Frage, wann neue Fahrzeuge endlich auch auf der Linie 901 von Obermarxloh Schleife bis Mülheim Hauptbahnhof fahren und wieder zurück, hatte im vergangenen Jahr die dortige Lokalpolitik beschäftigt. Sie war nicht gut auf die DVG zu sprechen – zumal sich die Verkehrsgesellschaft dazu eigentlich im Mülheimer Mobilitätsausschuss äußern sollte, eine Einladung dann allerdings kurzfristig platzen ließ (wir berichteten).
Aufregung um Einsatz der neuen DVG-Bahnen in Mülheim auf der Linie 901
Schon zuvor hatte es um den Einsatz der neuen Bahnen auf der 901-Strecke Aufregung gegeben. Einzelne Bahnsteige in Mülheim musste die zuständige Ruhrbahn Mitte 2023 noch anpassen, weil es sonst mit den zehn Zentimeter breiteren Neufahrzeugen eng geworden wäre. Konkret ging es um die Haltestellen Königstraße, Schloss Broich und Stadtmitte in Fahrtrichtung Duisburg (wir berichteten). Der Betrieb laufe diesbezüglich reibungslos, sagt DVG-Sprecherin Naß.
Viele Fahrgäste in Mülheim und Duisburg wollen darüber hinaus angesichts noch mehr zu erwartender neuer Bahnen wissen, wann endlich der Schienenersatzverkehr auf der 901 zwischen den Haltestellen „Scholtenhofstraße“ in Laar und „Obermarxloh Schleife“ endet. Seit achteinhalb Jahren, seit 12. August 2015, fahren auf diesem Abschnitt nur Busse. Werktags sind sie bis 20 Uhr und damit auch während des Berufsverkehrs unterwegs. Nur abends und an den Wochenenden setzt die DVG dort Bahnen ein.
Im Laufe des Jahres 2024 soll der Schienenersatzverkehr zwischen Laar und Obermarxloh enden
Sebastian Reinhold vom Angebotsmanagement der DVG hatte am Rande einer Sitzung des Seniorenbeirats im August 2023 eine Prognose gewagt: Er gehe davon aus, dass im Laufe des Jahres 2024 wieder regulär Bahnen zwischen Laar und Obermarxloh fahren (wir berichteten). „Noch können wir keinen Termin nennen“, sagt die DVG-Sprecherin nun auf Nachfrage der Redaktion. „Wir hoffen aber weiter, dass die Prognose zutrifft.“
Zur Wahrheit gehört eben auch, dass täglich zehn neue Bahnen im aktuellen Fahrgastbetrieb auf den Linien 901 und 903 noch nicht der ganz große Wurf sind. Trotzdem habe sich die Situation dadurch auf beiden Linien „etwas entspannt“, so Naß.
17 Neufahrzeuge aktuell in Duisburg
Insgesamt hat Hersteller Alstom bisher 17 neue Bahnen geliefert. 16 davon haben laut DVG bereits eine Zulassung und diese seien auch schon im Fahrgastbetrieb eingesetzt worden, aber nicht gleichzeitig, sondern an verschiedenen Tagen. „Es gibt auch bei den neuen Fahrzeugen beispielsweise Unfallschäden oder Inspektionstermine“, erklärt Naß. „Dann müssen die Fahrzeuge in die Werkstatt und können nicht eingeplant werden.“ Die DVG-Sprecherin verweist zudem darauf, dass ein Fahrzeug täglich zu Fahrschulzwecken im Einsatz ist.
Auch interessant
Insgesamt noch 15 weitere Bahnen will Alstom 2024 ausliefern – und damit etwas weniger als ursprünglich geplant (wir berichteten). 49, zwei davon gratis als Entschädigung für die ständigen Lieferprobleme, sollen bis Ende 2025 in Duisburg sein. Danach ist geplant, fünf weitere Bahnen auf die Reise zu schicken. Die DVG hatte Ende Oktober 2023 eine Option aus dem Liefervertrag mit Alstom gezogen und diese zusätzlichen Fahrzeuge bestellt. Damit erhöht sich die Zahl der neuen Flotte auf 54 Bahnen – mit dem Ziel, den Takt auf den Linien 901 und 903 langfristig zu verdichten.