Duisburg. Häuser auf der Fichtenstraße in Großenbaum mussten im Januar mit Sandsäcken vor Wassermassen geschützt werden. Jetzt nerven diese die Anwohner.
Zwei 80 und 150 Meter lange Dämme aus insgesamt 8500 Sandsäcken haben die Häuser auf der Fichtenstraße in Duisburg-Großenbaum Anfang Januar vor den Folgen des Dauerregens und den auch daraus resultierenden Wassermassen des überlaufenden Dickelsbachs geschützt.
50 Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Duisurg hatten mehrere Stunden lang gebraucht, um die beiden Dämme aufzubauen. Tatkräftig mitgeholfen hatten auch Landwirte aus dem Duisburger Süden, bei denen ein großer Teil der Sandsäcke der Wirtschaftsbetriebe eingelagert ist.
Dickelsbach läuft noch immer über – Häuser auf Fichtenstraße aber nicht mehr gefährdet
Jetzt – sechs Wochen später – ist ein großer Teil des Waldes noch immer überschwemmt, vereinzelte Waldwege kann man nur mit hohen Gummistiefeln betreten. Der Dickelsbach, im Sommer monatelang komplett ausgetrocknet, hatte sich Ende 2023 sich in einen reißenden Bach verwandelt und ist es bis jetzt auch geblieben. Bis zu den Häusern auf der Fichtenstraße gelangen die Wassermassen allerdings nicht mehr.
Die beiden Sandsack-Dämme sind aber noch immer auf der Fichtenstraße in Position. „Autos und Fußgänger kommen sich hier regelmäßig ziemlich nah. Spaziergänger müssen zum Teil über den Damm, um Platz für die Fahrzeuge zu machen“, beschreibt eine Anwohnerin die Situation. „Wir haben Sperrmüll bestellt, weil durch das Hochwasser Türen und Schränke ausgetauscht werden mussten, der Wagen der Wirtschaftsbetriebe kommt hier aber nicht durch“, sagt Stefan Teigelkamp, Inhaber des Floristik und Naturgrünversands auf der Fichtenstraße.
„Wir haben auch schon ein paar Sandsäcke versetzt, sodass zumindest unsere Fahrzeuge hier wieder parken können, ohne andere zu behindern. Erst gestern noch kam ein Transporter mit neues Fenstern hier nicht durch.“ Auch Wendemanöver seien nicht für jeden Autofahrer auf der schmaleren Straße ein Kinderspiel.
Bis die 8500 Sandsäcke wieder eingelagert werden, dauert es aber noch mindestens eine Woche. Die zunächst für den 6. März terminierte Abholung wurde am Freitag noch von den Wirtschaftsbetrieben auf kommende Woche vorverlegt.
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„Die Säcke werden dann wieder in die Gitterboxen gestapelt und größtenteils eingelagert“, erklärt Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe. Dabei sei es normal, dass einige Sandsäcke bis dahin entweder „beschädigt oder auch entwendet“ wurden, sagt Lange. Das käme aber doch eher selten vor. „Ich würde mir wünschen, dass die Sandsäcke eher wegkommen“, sagt Stefan Teigelkamp. „Mittlerweile nerven sie nur noch, gebraucht werden sie zum Schutz unserer Häuser gerade nicht mehr.“